Polizei erwischt Doping-Sünder bei Bluttransfusion
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Auf frischer Tat ertappt:Polizei erwischt Doping-Sünder bei Bluttransfusion

Staatsanwalt erzählt
Das «Doping-All-inclusive-Paket» kostet 15'000 Euro

Eine Saison Doping bitte? Macht 15'000 Euro! Oberstaatsanwalt Kai Gräber verrät Details über das «All-Inclusive-Paket» von Doping-Arzt Mark S.
Publiziert: 04.03.2019 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2020 um 11:44 Uhr
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Stefan MeierLeiter Desk Sport

Immer mehr Details kommen nach dem Doping-Skandal von der WM in Seefeld ans Licht. So wird nun ersichtlich, wie viel ein Doping-Rundum- Paket für einen Sportler kostet. Demnach hat der in Erfurt (D) ansässige Doping-Arzt Mark S. bis zu 15 000 Euro pro Sportler und Saison kassiert. Der Münchner Oberstaatsanwalt Kai Gräber nimmt in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» Bezug auf den Betrag von 5000 Euro, den «Bild» genannt hat.

«Die Summen dürfen durchaus auch höher gewesen sein, zwischen acht- und fünfzehntausend Euro», sagt Gräber. «Nicht pro Jahr gezahlt, sondern pro Saison nach unseren Kenntnissen. Das war ein All-inclusive-Paket.» Bei 50 bis 60 Sportlern, die Mark S. in seiner Praxis behandelt haben soll, kommt ein schöner Batzen zusammen.

Skandal weitet sich auf Radsport aus

Für Gräber ist die «Operation Aderlass» der erfolgreichste Schlag im Anti-Doping-Kampf der jüngeren Vergangenheit. «Mir fällt im Moment kein Fall ein, der ähnlich spektakulär und ähnlich gut in der Beweislage gelaufen ist», sagte der Abteilungsleiter für Doping bei der Staatsanwaltschaft München.

In diesem Haus in Erfurt hat Mark S. seine Doping-Praxis betrieben. Das Rundum-Paket soll bis zu 15'000 Euro pro Sportler und Saison gekostet haben.
Foto: Imago
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Bei Razzien in Seefeld und Deutschland wurden am Mittwoch neun Personen verhaftet, darunter fünf Sportler, die mittlerweile geständig und wieder auf freiem Fuss sind. Mark S., der im Zentrum des Doping-Rings steht, ist noch inhaftiert und will mit der Staatsanwaltschaft kooperieren.

Der Skandal scheint sich übrigens schon auf den Radsport auszuweiten. Gemäss mehreren österreichischen Medien bestätigt die Staatsanwaltschaft Innsbruck Ermittlungen gegen einen 31-jährigen Tiroler Radprofi, der ein umfassendes Blutdoping-Geständnis abgab.

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