Überfliegerin Mathilde Gremaud vor dem Laax Open
«Mehr Aufmerksamkeit wäre schon schön!»

Mathilde Gremaud ist im Freeski im Moment das Mass aller Dinge. Am Laax Open strebt sie ab Mittwoch den fünften Podestplatz der Saison an – und hofft, so ihren Sport ins Rampenlicht zu stellen.
Publiziert: 16.01.2024 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 09:49 Uhr
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Nina KöpferRedaktorin Sport

Über hundert Punkte. So gross ist Mathilde Gremauds (23) Vorsprung auf die Konkurrenz in der Gesamtwertung im Freeski. Ihre Bilanz zur Saisonhalbzeit: Vier Wettkämpfe, vier Podestplätze. Drei davon ganz oben auf dem Treppchen. Auch dem prestigeträchtigen Laax Open will sie ab Mittwoch ihren Stempel aufdrücken.

Dass sie die Gejagte ist, lässt sich Gremaud nicht anmerken. Gewohnt unaufgeregt stellt sie sich am Vortag den Medien. Genau hier liegt der Schlüssel zu ihrem Erfolg. «Es hat ganz viel mit dem Mentalen zu tun. Wenn ich frei im Kopf bin, ist alles möglich», erklärt die Freiburgerin. Was die (momentan chancenlose) Konkurrenz macht, interessiert die Slopestyle-Olympiasiegerin von 2022 nicht. Der Fokus liegt auf ihr.

Die überragenden Resultate in dieser Saison überraschen Slopestyle-Coach Grégory Tüscher nicht. «Sie ist unglaublich talentiert und wagt sich immer wieder, ihre Komfortzone zu verlassen.» Dazu komme ein fantastisches Körpergefühl. Gremaud ist fit und geniesst jede Minute auf den Ski sichtlich.

Sie weiss, wie feiern geht. In jedem Weltcup der Saison stand die Freiburgerin auf dem Podest.
Foto: keystone-sda.ch
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Mehr Aufmerksamkeit für Freeski?

Steht sie mal nicht auf den Freestyle-Latten, kann es gut sein, dass sie ihre Alpinen Kollegen vor dem Fernseher anfeuert. «Wann immer ich Zeit dafür finde, schaue ich mir Skirennen an und drücke den Schweizern die Daumen.» Vergleicht man Gremauds Saison, kommen ihre Leistungen durchaus an jene von Alpin-Superstar Marco Odermatt heran. Während der Hype um Odi mit jedem Rennen wächst, bleibt die Freeskierin im Hintergrund. Stört sie das? «Naja. Für mich persönlich ist es so schon in Ordnung. Aber für unsere Sportart würde ich mir schon mehr Aufmerksamkeit wünschen, das wäre mega!»

Teamkollege Andri Ragettli (25) stimmt Gremaud zu. Ihn motiviert die mangelnde Aufmerksamkeit. Und er betont, wie weit der junge Freestyle-Sport bereits gekommen ist. «Als ich vor sieben Jahren zum ersten mal auf einem Weltcup-Podest stand, hat das niemanden gross interessiert.» Inzwischen werden Weltcups live übertragen. Das mache ihn stolz, sagt der Bündner. Und auch Mathilde Gremaud ist sich sicher. Der Freestylesport ist auf dem richtigen Weg.

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