Eklat bei Norwegern
Skispringer fordern Abgang ihres Trainers

Norwegens Skisprung-Trainer Alexander Stöckl war zuletzt nicht einmal mehr an den Wettkämpfen. Seine Athleten fordern den Verband nun auf, zu handeln.
Publiziert: 17.02.2024 um 17:12 Uhr

Im norwegischen Skisprung-Team liegen die Nerven blank. Trotz des Sieges von Johann Forfang (28) in Willingen (De) vor zwei Wochen und dem Podestplatz von Marius Lindvik (25) in Lake Placid (USA) fordern die Athleten ihren Cheftrainer Alexander Stöckl (seit 2011 im Amt) zum Rücktritt auf. In einem gemeinsamen Beschwerdebrief haben sie diesen Wunsch beim Verband platziert. 

Einer von vielen Kritikpunkten an Stöckl ist die Menschenführung, mit der der Trainer die Athleten verloren hat. Bereits seit längerer Zeit sollen die Athleten deshalb unzufrieden sein. Auch mangelnde Motivation von Stöckl wird genannt. Skispringer Forfang bestätigt das in norwegischen Medien: «Wir können sagen, dass wir gemeinsam einen Brief an das Komitee geschickt haben. Es geht nicht um Ergebnisse. Es geht darum, dass es nicht bis zum Frühjahr warten kann, da wir, Stand heute, eine neue Mannschaft für die Saison zusammenstellen wollen.»

Verband schon seit längerem unter Druck

Der norwegische Verband sorgt seit längerer Zeit für Schlagzeilen. Zuletzt etwa wegen eines Sponsoren-Zoffs, finanziellen Kürzungen für die Athleten und einem internen Machtkampf, der den Rücktritt von Noch-Sportdirektor Clas Brede Brathen nach mehr als 20 Jahren Amtszeit zur Folge hatte.

Norwegens Cheftrainer der Skispringer, Alexander Stöckl, steht unter Beschuss.
Foto: IMAGO/NTB
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Brathen, der den Verband nach der Skiflug-WM im März verlassen wird, will die Wogen zwischen Athleten und Trainer glätten. Er sagt, man solle sich zusammen hinsetzen und die Sache klären. «Ich denke, es zahlt sich aus, zusammen zu reden und einen guten Prozess in Gang zu setzen.»

Stöckl seit mehr als zehn Jahren im Amt

Ein klärendes Gespräch muss allerdings warten. Der angezählte Stöckl ist zuletzt – aus unbekannten Gründen – nicht einmal mehr an den Wettkämpfen gewesen. Verantwortlich für die Athleten ist stattdessen Assistenztrainer Magnus Brevig gewesen. Immerhin sagte Stöckl in einem Interview mit dem norwegischen Rundfunk, dass er herausfinden wolle, was wirklich los sei, und er demnächst mit den Athleten zusammensitzen wolle.

Das Ende der Ära Stöckl käme überraschend. Unter seiner Leitung haben die Norweger in den vergangenen 13 Jahren zahlreiche Erfolge gefeiert. Zuletzt den Gewinn der Vierschanzentournee- und den Gesamtweltcup-Sieg von Halvor Egner Granerud. (par)

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