Nein, die Befürchtungen von DSV-Trainer Werner Schuster erfüllen sich nicht. Der frühere Coach vom Simon Ammann (33) analysiert: «Bei 120 Sachen mit dem Gesicht den Schnee zu polieren, ist nicht ratsam. Da erkennt dich deine Frau nicht mehr.»
Yana (29) hat ihren Simi im Spital von Schwarzach sehr wohl erkannt und ihn schon zweimal besucht. «Ich will bei Simon sein», sagt die wortkarge Weissrussin. In einem Babytragetuch trägt sie ihren drei Monate alten Sohn Théodore. Zusammen haben sie am Dienstag den Sturz des vierfachen Olympiasiegers erlebt.
Noch einige Tage im Spital
Mit dem Zug ist sie aus Zürich angereist. Sie wollte mit Simi am Mittwoch den freien Tag in St. Johann geniessen. Dann wäre er zum Skifliegen nach Kulm weitergereist – ohne die Familie.
Jetzt besucht Yana ihren Simon auch die nächsten Tage im Spital in Schwarzach. «Ich weiss, Simon ist bei den Ärzten in der Klinik und beim Verbandsarzt Dr. Frey in besten Händen.» Walter O. Frey von der Zürcher Uniklinik Balgrist hat als Chefarzt von Swiss-Ski steten Kontakt mit seinen österreichischen Kollegen.
Nach den letzten Untersuchungen kann er Entwarnung geben: «Simon Ammann erlitt eine schwere Gehirnerschütterung sowie starke Prellungen im Gesicht, jedoch keine Knochenbrüche.» Simi muss noch einige Tage im Spital von Schwarzach bleiben. Frey: «Wir hätten ihn mit dem Rega-Heli in die Schweiz geholt. Aber sein Hirn braucht jetzt absolute Ruhe.»
Kritik: Organisatoren zu faul!
Der Sturz von Ammann überschüttet die Organisatoren des Springens von Bischofshofen mit harscher Kritik. Sie seien zu faul gewesen. Statt den Neuschnee aus dem Aufsprunghügel zu schieben, haben sie ihn mit Walzen bearbeitet. Das sei halt weniger aufwendig. Doch die Mischung Neu- und Kunstschnee verträgt sich nicht.