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«Es war, wie nackt zu springen»
Peier trainiert mit Dress von Wendy Holdener

Killian Peier hat nach dem Bronze-Winter ein Tief durchschreiten müssen. Alles vorbei, ist der Romand überzeugt. In der Vorbereitung half ihm auch ein Renndress von Wendy Holdener.
Publiziert: 21.11.2019 um 20:56 Uhr
Stefan Meier

Mit WM-Bronze sprang Killian Peier im letzten Winter aus dem Nichts ins Rampenlicht. Der Erfolg traf den Romand fast wie ein Dampfhammer. Viele Medienanfragen prasseln auf ihn ein. Peier droht sich im ganzen Trubel um seiner Person zu verlieren.

«Ich hatte etwas zu wenig Zeit für mich», erinnert er sich. «Nach dem letzten Winter habe ich viel Zeit gebraucht, um alles einzuräumen. Es war eine neue Situation für mich.»

Die Probleme trägt Peier auch in den Sommer hinein. In den Sommer-Springen tut er sich schwer. Es sei zäh gelaufen, sieht auch Peier ein. «Ich habe durch WM-Bronze viel Selbstvertrauen gewonnen. Aber ich habe mir auch sehr viel Druck aufgebaut», begründet Peier seine Schwierigkeiten. «Ich dachte, ich muss es allen zeigen, allen beweisen. Das war mein Fehler diesen Sommer und der wurde bestraft. Ich war nicht stolz auf mich. Ich war nicht locker genug. Da war zu viel Negatives.»

Killian Peier will diesen Winter wieder an der Weltspitze mitfliegen. Mit dabei helfen soll ein Renndress von Wendy Holdener.
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Schwierigkeiten bei Sponsoren-Suche

Hinzu kommt die nervenaufreibende Suche nach einem neuen Kopf-Sponsor. «Das kein Schweizer Unternehmen Interesse hatte am Skispringen, hat durchaus weh getan. Ich fragte mich, ob es wirklich so wenig Wertschätzung gibt für das Skispringen», sagt Peier. Nach der Suche den ganzen Sommer durch ist er vor anderthalb Wochen doch noch fündig geworden.

Doch das alles ist Vergangenheit. Der 24-Jährige ist überzeugt, dass er vor dem Winter das Negative hinter sich lassen kann. Die Medaille von Seefeld, die er zuerst zu Hause aufgehängt hat, ist jetzt weg. «Ich hatte sie genug gesehen und sie weggeräumt. Sie ist jetzt in meinem Schrank. Und ich sehe sie noch ab und zu, was schön ist.»

Peier will sich keinen Druck machen. Technisch sauber springen und geduldig bleiben. Der Rest komme dann von allein. Er setzt sich bewusst nicht das Ziel, dass er diese Saison regelmässig aufs Podest springen will.

«Es bringt Abwechslung in den Trainingsalltag»

Ein Trick, der ihm bei diesem Schritt aber helfen soll: Peier springt regelmässig in einem Alpin-Renndress, das er von Wendy Holdener erhalten hat. So feilte er diesen Sommer an seinem Sprung.

«Es bringt Abwechslung in den Trainingsalltag. Ich kann den Körper so besser spüren. Ich konzentriere mich voll auf das Wichtigste, auf mich», beschreibt Peier. «Was macht mein Körper in der Luft? Was macht meine Hand? Wie führe ich die Ski? Das spürt man einfach viel mehr als mit dem normalen Anzug.»

Der hautenge Anzug trägt ihn weniger in der Luft, ist windschlüpfrig. «Es ist, blöd gesagt, wie nackt zu springen.»

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