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1 Million verbilligte Artikel – Rabatt-Schlacht bei Amazon
Schweizer Schnäppchenjäger profitieren kaum

50 Prozent Rabatt auf einen intelligenten Lautsprecher, 33 Prozent auf ein Tablet: Am Prime Day tobt die Rabattschlacht bei Amazon. Doch was Amerikaner und auch Deutsche begeistert, lässt die meisten Schweizer kalt. Mit gutem Grund.
Publiziert: 15.07.2019 um 14:37 Uhr
Julia Fritsche

48 Stunden dauert die aktuelle Schnäppchenjagd von Amazon. Der sogenannte Prime Day ist das Gegenstück zum Black Friday der Amerikaner und hat bereits begonnen. Schluss ist dann morgen Abend. Einige Aktionen laufen aber schon früher ab. Auf dem Shopping-Portal finden sich Blitzangebote, die maximal zehn Stunden verfügbar sein sollen.

Von günstigen Preisen können aber nur Amazon-Kunden mit einem Prime-Konto profitieren. Hierzulande hätten nur rund 100'000 bis 150'000 Personen ein solches Abo, das schrieb die «Handelszeitung» vergangenes Jahr. Der Grund für die Zurückhaltung: Die kostenlose Lieferung innert 24 Stunden gibts für Schweizer Kunden nämlich trotz Prime-Abo nicht.

Schnell zum Abonnenten werden

Wer kurzfristig zum Schnäppchenjäger werden will, kann das aber mit einem Kniff tun. Amazon bietet nämlich eine kostenlose Testperiode von 30 Tagen an. Nach dem Ablauf der Periode müssen die Kurzfrist-Abonnenten aber wieder kündigen. Denn danach kostet die Prime-Mitgliedschaft 7.99 Euro/Monat oder 69 Euro/Jahr. Amazon wiederum nutzt die Prime-Schnäppchen als Köder und hofft, damit möglichst viele langfristige Abonnenten für ihr Kundenbindungsprogramm zu gewinnen.

48 Stunden lang gibts zurzeit bei Amazon Schnäppchen. Amazon hat das ganze schon am Samstag mit einer Feier eingeläutet. Mit dabei in Las Vegas: Sängerin Madilyn Bailey, YouTube-Star FaZe Rug und Schauspielerin Melissa Benoist (von links).
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Was aber bietet nun der Prime Day? Insgesamt sollen rund eine Million Artikel verbilligt angeboten werden. Ein grosser Teil davon sind Eigenprodukte von Amazon, also etwa der E-Reader Kindle oder die intelligenten Lautsprecher Amazon Echo oder Dot. Bei grossen Rabatten schnell zugreifen, empfiehlt sich für Schweizer aber nicht. Denn viele der damit verbundenen Dienste können hierzulande gar nicht genutzt werden oder wenn, dann nur mit Kniffs und Tricks.

«Ein Tag wie jeder andere»

Das ist für Jan Bomholt von meineinkauf.ch ein Grund, warum der Prime Day in der Schweiz nicht mit dem Black Friday zu vergleichen ist. Über seine Firma mit einer Konstanzer Adresse können Schweizer auch jenes Amazon-Sortiment bestellen, welches nicht direkt in die Schweiz lieferbar ist. «Heute ist für uns ein Tag wie jeder andere», sagt Bomholt auf BLICK-Anfrage. Das heisst: weder mehr, noch weniger Amazon-Bestellungen gehen über seine Seite ein.

Dafür gibts noch einen weiteren Grund, wie er erklärt. «Prime-Day-Schnäppchen gibts vor allem im Elektronikbereich. Das sind zwar teils sehr gute Angebote. Für Schweizer aber nur wenig interessant, denn Elektronikprodukte sind hierzulande vergleichsweise günstig.» 

Für Schweizer also hält sich der Reiz des Prime Day in Grenzen. International verkaufte Amazon nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr über 100 Millionen Produkte. Offizielle Umsatzzahlen gibt es nicht, Analysten schätzen den Umsatz aber auf rund 4,2 Milliarden Franken.

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