40 Gipser bangen um ihren Lohn
Bauriese Steiner lässt Büezer hängen

Runnd 40 Gipser bekommen auf der Zürcher Grossbaustelle Maaghof seit Monaten auf den Lohn. Nun hagelt es Kritik an Generalunternehmer Steiner. Doch der wehrt ab und sagt, es sei nicht seine Sache.
Publiziert: 02.10.2014 um 08:48 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:34 Uhr
Abgezockte Mitarbeiter der konkursen Firma Alga & Partner. Im Hintergrund: die Überbauung Maaghof in Zürich-West von Generalunternehmer Steiner AG.
Foto: Thomas Lüthi
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Von Ulrich Rotzinger

BLICK deckte am Dienstag den krassen Fall der Gipserfirma Alga & Partner auf. Die Mitarbeiter des Subunternehmers der Steiner AG auf der Zürcher Maaghof-Baustelle kriegen seit Juli weder Löhne noch werden Sozialleistungen beazhlt.

Nachdem ihr Chef abgetaucht war, wurden sie vom Konkurs ihrer Firma überrascht. Die Zulieferer des Kosovaren sitzen auf unbezahlten Rechnungen von über einer Million Franken.

Der Bericht sorgte für Wirbel, viele Betroffene meldeten sich bei BLICK zu Wort. Die Hauptkritik gilt Generalunternehmer Steiner. Die Vorwürfe: Profitgier, Preisdrückerei und mangelnde Sorgfalt bei der Wahl seiner Subunternehmer.

Im konkreten Fall habe Steiner die ursprüngliche Offerte um fast eine halbe Million Franken gedrückt. Schon im Frühjahr sei klar gewesen, dass die kleine Alga & Partner aus Frick AG den Grossauftrag nicht stemmen kann. Offenbar wurde die Firma vor Vertragsschluss auch nicht ausreichend geprüft. Sonst hätte man erkannt, dass sogar die Firmenadresse nicht stimmte.

Steiner bedauert «missliche Lage»

Der Generalunternehmer bedauert die «missliche Lage» der Alga-Arbeiter. «Es besteht aber keine Grundlage für direkte Forderungen der Arbeitnehmer der Alga & Partner gegenüber Steiner», sagt Sprecherin Barbara Fry. «Wir haben unsere Sorgfaltspflicht vollumfänglich wahrgenommen.»

Beispielsweise habe eine Überprüfung «der Einhaltung der minimalen Lohn- und Arbeitsbedingungen mittels Selbstdeklaration des Subunternehmens» stattgefunden. Es sei sichergestellt worden, dass nur korrekt gemeldete Arbeiter auf der Baustelle arbeiten. «Die Solidarhaftung des Generalunternehmers schliesst explizit eine Haftung für ausstehende Löhne aus.» Zu den übrigen Vorwürfen wollte Steiner keine Stellung nehmen.

Aus dem Schneider ist Steiner nicht. BLICK weiss: Zulieferer von Alga & Partner, die bisher erfolglos über ihre offenen Rechnungen mit Steiner verhandelt hatten, gehen nun mit ihren Anwälten gegen diesen und die Maaghof-Eigentümerin SPS vor.

Darunter eine Firma aus dem Rheintal mit offenen Rechnungen von 345 000 Franken. Der Druck auf Steiner wächst. Immerhin will dieser prüfen, wie man den Arbeitern noch helfen kann, verspricht Sprecherin Fry.

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