80 Prozent des CS-Personals weg
UBS plant fünf Entlassungswellen ab Sommer

Von CS-Angestellten ist zu hören, wie sie Bewerbung um Bewerbung verschicken – schliesslich wissen viele von ihnen weiterhin nicht, wie lange sie ihren Job bei der Bank noch haben. Nun werden neue Details zum geplanten Stellenabbau in der Schweiz bekannt.
Publiziert: 21.04.2024 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2024 um 11:24 Uhr

Seit mehr als einem Jahr warten die Angestellten der Credit Suisse auf Neuigkeiten: Können sie ihre Jobs behalten, werden sie von der UBS übernommen? Oder droht bald die Kündigung?

3000 Stellen will die UBS in der Schweiz abbauen, das ist schon länger bekannt. Unklar ist allerdings, wie viele Kündigungen schon ausgesprochen wurden. So viel ist sicher: Der Löwenanteil des schmerzhaften Stellenabbaus in der Schweiz steht noch bevor.

UBS-CEO Sergio Ermotti muss in der Schweiz rund 3000 Stellen abbauen.
Foto: keystone-sda.ch
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80 Prozent der CS-Leute weg?

Nun wird etwas klarer, wann die CS-Angestellten über ihre Zukunft Bescheid wissen: Die «SonntagsZeitung» berichtet unter Berufung auf Insider von fünf Entlassungswellen, beginnend nächsten Juni. Die weiteren Wellen sollen im August, September, Oktober und November folgen. Es geht also Schlag auf Schlag!

Die fünf Entlassungswellen sollen gemäss den Informationen des Insiders 50 bis 60 Prozent des CS-Personals den Kopf kosten. «Ich denke, bis Ende nächstes Jahr sind 80 Prozent der Credit-Suisse-Leute weg», zitiert ihn die Zeitung.

Unklar ist weiterhin, in welchen Bereichen genau wie stark abgebaut wird. Viele Stellen dürfte die Bereinigung des Filialnetzes kosten: Die UBS hat rund 190 Filialen, die CS deren 95. An 85 Standorten gibt es UBS- und CS-Filialen in unmittelbarer Nähe zueinander.

Freiwillige Abgänge

Der Aderlass beim Personal ist allerdings nicht nur auf Entlassungen zurückzuführen: Viele CS-Angestellte haben das sinkende Schiff längst von sich aus verlassen. Die UBS widmet den Personalabgängen in ihrem Geschäftsbericht ein eigenes Unterkapitel, bezeichnet sie als Risikofaktor. Von einer «zunehmenden Zermürbung unter den CS-Angestellten» ist dort die Rede.

Doch aus lauter Frustration ins Blaue hinaus zu kündigen, ist eine schlechte Idee: «Die Schweizer Finanzbranche ist wohl einer der einzigen Bereiche in ganz Europa, in dem aktuell kein Arbeitnehmermarkt herrscht, sondern ein Überangebot an Arbeitskräften besteht», sagte der auf die Finanzbranche spezialisierte Headhunter Klaus Biermann (48) anlässlich des ersten Jahrestags des CS-Untergangs vor einem Monat zu Blick.

Wer die Nerven behält und an Bord bleibt, hat Chancen auf einen neuen Job in der fusionierten UBS – oder auf den Sozialplan, sollte es in einer der fünf anstehenden Entlassungswellen tatsächlich die Kündigung setzen. (sfa)

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