Ab Montag
AKW Leibstadt AG geht fünf Monate vom Netz

Das AKW Leibstadt AG geht am Montag für mehr als fünf Monate vom Netz. Während der Revision werden der Kondensator und das Reaktorumwälzungssystem erneuert. Bereits für Revisionsarbeiten vom Netz ist das AKW Beznau 1 AG. Das AKW Gösgen SO wird am Montag abgeschaltet.
Publiziert: 21.05.2021 um 10:03 Uhr
Fünf Monate kommt kein Dampf aus dem Kühlturm: Das AKW Leibstadt AG geht für Revisions- und Erneuerungsarbeiten vom Netz. (Archivbild)
Foto: ENNIO LEANZA

Im AKW Leibstadt werden während der langen Revision auch 80 frische Brennelemente in den insgesamt 648 Brennelemente fassenden Reaktorkern eingesetzt, wie die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) am Freitag mitteilte.

Geplant sei zudem die Fortführung von Erneuerungsarbeiten an der Sicherheits- und Leittechnik. Weitere Schwerpunkte der Revision seien Instandhaltungs- und Inspektionsarbeiten sowie wiederkehrende Prüfungen an Systemen und Komponenten.

Über den gesamten Revisionszeitraum verteilt werden gemäss KKL bis zu 1000 externe Fachkräfte pro Tag auf dem Kraftwerksareal anwesend sein. Um den Abstand insbesondere beim Zutritt sicherzustellen, arbeiteten die Montageteams in 16 zeitversetzt startenden Schichten. Es würden wie schon im Vorjahr strenge Corona-Schutzmassnahmen gelten. Zudem würden auch Massentests durchgeführt.

Auch in weiteren zwei der insgesamt vier Schweizer Atomkraftwerken laufen Revisionsarbeiten. Einzig das AKW Beznau 2 wird kommende Woche noch Storm liefern.

Das AKW Gösgen in Däniken SO geht am morgigen Samstag vom Netz. Der Unterbruch der Stromproduktion soll rund fünf Wochen dauern. Bei der Revision werden gemäss Betreiberangaben 36 der insgesamt 177 Brennelemente ersetzt.

Der Block 1 des AKW Beznau in Döttingen AG ist seit dem 11. Mai für den Wechsel von 20 der 121 Brennelementen im Reaktorkern abgeschaltet. Voraussichtlich kommende Woche will der Energiekonzern Axpo das älteste Schweizer AKW wieder hochfahren.

Bei der Revision im AKW Leibstadt wird der Kondensator, der grösste Wärmeaustauscher der Anlage, ausgewechselt. Der Kondensator leitet die Wärme vom inneren Reaktorkreislauf auf den äusseren Kühlkreislauf mit dem Kühlturm.

Dank der neuen, effizienteren Komponenten steigt gemäss Angaben des AKW-Betreibers der Wirkungsgrad des Kondensators und somit die elektrische Leistung des Kraftwerks um rund 10 Megawatt, was der Leistung eines kleinen Wasserkraftwerks entspricht. Die Leistung des Reaktors würde jedoch gleich bleiben.

Auch das Reaktorumwälzsystem, das die Zirkulation des Reaktorwassers im Kern regelt, wird modernisiert. Anstelle der bisherigen Umwälzregelung mit Regelventilen werden das Umwälzsystem neu mit per Frequenzumrichter betriebenen Motoren gesteuert, wie es hiess.

Die zwei neuen Motoren wiegen je rund 30 Tonnen und die beiden Pumpen je rund 18 Tonnen. Die beiden Frequenzumrichter sind jeweils 18 Meter lang und je 35 Tonnen schwer. (SDA)

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