Akku, Display oder Homebutton
Diese Handys müssen am häufigsten zur Reparatur

Immer mehr Smartphones landen in der Handy-Klinik. Denn die Konsumenten wollen nicht jedes Jahr ein neues Modell und lassen ein älteres Teil auch gern mal reparieren.
Publiziert: 19.11.2020 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2020 um 09:00 Uhr
Christian Kolbe

Die Schweizer stürmen die Smartphone-Kliniken: Das Reparieren teurer Handys liegt voll im Trend. Das hat diverse Gründe. Vor allem steigt die Nutzungsdauer der Geräte, es muss also nicht immer das allerneuste Modell sein. Das heisst: Wer sein Gerät länger nutzt, investiert gern mal den einen oder anderen Hunderter, um den Akku zu wechseln oder das beschädigte Display auszuwechseln.

Das zeigt sich in den Geschäftszahlen des grössten Anbieters von Handyreparaturen in der Schweiz. In diesem Jahr ist der Umsatz der Mobile Klinik AG bis jetzt deutlich gewachsen: «Ohne Corona wäre der Anstieg sogar noch höher ausgefallen», ist Geschäftsführer Marcel Dossenbach (47) überzeugt. «Im nächsten Jahr wird unser Umsatz weiter ansteigen.»

100'000 Geräte geflickt

Eine nicht allzu gewagte Prognose, wie eine aktuelle Studie des Vergleichsdiensts Comparis zeigt: Den Konsumentinnen und Konsumenten ist die Lust auf ein neues Smartphone etwas vergangen. Im Vergleich zu 2019 wollen in den nächsten zwölf Monaten zehn Prozent weniger User ein neues Smartphone kaufen.

Bereits über 100'000 Smartphones repariert: Die Mobile Klinik, ...
Foto: Zvg
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Zwei weitere Ergebnisse der Studie befeuern den Trend: Wer sich doch ein neues Smartphone kaufen will, ist bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen, das Gerät aber auch länger zu nutzen.

Bislang hat Mobile Klinik mit ihren 37 Filialen in der Schweiz in diesem Jahr an die 100'000 Geräte repariert. Exklusiv für BLICK hat die Firma ausgewertet, welches die am häufigsten reparierten Handys in der Schweiz sind:

Nicht völlig überraschend führen Apple-Geräte die Rangliste an: «Als eine der meistverkauften Marken ist es nur logisch, dass Apple auch bei den Reparaturen entsprechend häufig vorkommt», erklärt Dossenbach von Mobile Klinik. Es sind aber nicht die neusten Geräte, die das Ranking anführen, sondern ältere Modelle wie das iPhone 6 oder 7: «IPhones haben im Vergleich zur Konkurrenz einen geringen Wertzerfall», so der Reparaturexperte.

Mutige reparieren selbst

Eine Reparatur lohnt sich also in den meisten Fällen – das verdoppelt die Nutzungsdauer von durchschnittlich zwei auf bis zu vier Jahre oder mehr. Das Ranking zeigt auch: Unachtsamkeit und ständiges Aufladen sind die Hauptgründe, dass ein Smartphone in der Handy-Klinik landet. Je nach Modell kostet es zwischen 129 und 399 Franken, um den Bildschirm bei einem der Smartphones in der Rangliste auszutauschen.

Übrigens: Es muss nicht immer die Handy-Klinik sein. Mit etwas handwerklichem Geschick und den passenden Werkzeugen lassen sich alle 15 Geräte des Reparatur-Rankings auch selbst flicken. Reparatur-Profi Dossenbach empfiehlt allerdings, sich vor allem an älteren iPhone-Modellen zu versuchen – wie zum Beispiel dem iPhone SE der ersten Generation oder dem iPhone 6. Der Grund: Bei diesen Modellen könne der Bastler bei fehlerhaften Arbeitsschritten keinen grossen Schaden anrichten.

Anders beim iPhone X oder beim iPhone 11. Diese sind für Laien recht schwierig zu reparieren, da es schnell zu einer Beschädigung der Face-ID kommen kann.

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