Die Aktie des Schweizer Agrarchemiekonzerns Syngenta ist am Mittwoch deutlich gestiegen. Nach der ersten Handelsstunde notierten die Syngenta-Titel mit gut 3 Prozent im Plus. Der dagegen bewegte sich praktisch nicht.
Grund für den Kursanstieg sind neue Spekulationen um eine mögliche Übernahme Syngentas durch den amerikanischen Saatgutproduzenten Monsanto. Angeheizt werden sie von US-Milliardär John Paulson. Dessen Hedgefonds Paulson & Co soll einen Anteil an Syngenta erworben haben.
Der Hedgefonds habe im Juni damit begonnen, seinen Anteil aufzubauen, sagte ein der Insider. Paulson könnte damit zu den 20 grössten Aktionären von Syngenta aufsteigen, meldet die Agentur «Bloomberg». Und vor allem könnte er den Basler Konzern nun dazu drängen, das Übernahmeangebot von Monsanto zu akzeptieren, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
John Paulson wurde durch seine erfolgreiche Wette auf einen Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts im Jahr 2007 bekannt. Der «King of Cash» verdiente in diesem Jahr 3,7 Milliarden Dollar, so viel wie kein anderer Hedgefonds-Manager. Sein Vermögen wird vom Wirtschaftsmagazin «Forbes» auf 11,2 Milliarden Dollar geschätzt.
Und auch seine Taktik ist bekannt. So hat er erst kürzlich seinen Anteil am US-Generikahersteller Mylan erhöht, um Druck auf das Management für einen Zusammenschluss mit dem israelischen Branchenführer Teva auszuüben. Das gleiche hatte er 2008 schon bei Yahoo versucht. Zusammen mit einem anderen US-Milliardär, Carl Icahn, wollte er den Verkauf an Microsoft durchbringen, allerdings erfolglos.
Mitte April hatte Monsanto den dritten Anlauf innerhalb von vier Jahren zur Übernahme des Basler Konzerns gemacht und einen Preis von 45 Milliarden Dollar geboten. Syngenta hatte postwendend abgelehnt, und seither läuft ein Übernahmepoker. Monsanto hatte am 11. Juni abgelehnt, das Angebot ohne Einblick in die Bücher zu erhöhen. (SDA)