Allzeithoch in Sicht
Darum geht der Goldpreis durch die Decke

Das Coronavirus schürt Ängste bei Anlegern. Dies zeigt sich beim Goldpreis, der auf ein Allzeithoch zusteuert.
Publiziert: 14.07.2020 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2021 um 10:15 Uhr
Levin Stamm

Die Verbreitung des Coronavirus rund um den Globus scheint bei Anlegern die Hoffnung auf eine baldige Erholung der Wirtschaft zu dämpfen. Sie reagieren und investieren ihr Geld in eine der sichersten Anlagen: Gold. Dessen Preis ist in den letzten Wochen nochmals markant gestiegen – und steuert gar auf ein Allzeithoch zu.

Schreckgespenst Hyperinflation

Letzte Woche überschritt der Goldpreis die magische Marke von 1800 US-Dollar pro Feinunze und ist seither in dieser Region verblieben. Damit ist das Edelmetall so wertvoll wie seit 2011 nicht mehr. Alleine in diesem Jahr ist der Goldpreis um 19 Prozent angestiegen.

Die Gründe dafür liegen beim Coronavirus. Erst der globale Lockdown mit einem historisch einzigartigen Einbruch der Börsen. Dann die rasche Erholung der Aktienmärkte, zusammen mit einer historisch einzigartigen Gelddruck-Offensive der Notenbanken, liessen bei vielen Ökonomen die Alarmglocken schrillen. Sie fürchten eine Hyperinflation.

Der Goldpreis ist momentan so hoch wie seit Langem nicht mehr.
Foto: Urs Keller
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Gold als sicherer Hafen

Diese Furcht scheint sich nun auch auf Privatanleger übertragen zu haben. «Die Unsicherheit ist hoch», bestätigt Christa Janjic-Marti (49), Head of Investment Services bei Wellershoff & Partners. «Gold hat sich in der Vergangenheit bei hohen Inflationsraten als Inflationsschutz bewährt», erklärt die Anlage-Spezialistin. Sie empfiehlt darum, einen Goldanteil im einstelligen Prozentbereich als Absicherung im Portfolio zu haben.

Gleichzeitig rät sie davon ab, Gold nun in rauen Mengen zu kaufen: «Der Goldpreis weist historisch eine der höchsten Schwankungsraten auf.» Das heisst: So hoch der Preis für das Edelmetall momentan ist, so schnell kann es wieder in die andere Richtung gehen.

3000-Dollar-Prognose

Das muss allerdings nicht zwingend so sein: Geht es nach der Bank of America, wird der Goldpreis aber noch für längere Zeit in die Höhe schiessen – und zwar bis auf 3000 Dollar pro Feinunze. Der Grund für die gewagte Prognose: «Die Fed kann kein Gold drucken» titelt die US-Grossbank einen jüngst erschienen Bericht. Es ist ein klarer Seitenhieb gegen die US-Notenbank, die seit Ausbruch der Corona-Krise regelmässig den Geldhahn aufdreht.


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