Aufschläge von 10 Prozent und mehr
Skifahren wird im nächsten Winter massiv teurer

Die Teuerung schlägt auch bei den Bergbahnen voll durch: Eine Blick-Umfrage zeigt, dass viele Bahnen ihre Ticketpreise für den kommenden Winter deutlich anheben.
Publiziert: 27.08.2022 um 00:21 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2022 um 15:46 Uhr
Martin Schmidt

Die Schweizer Bevölkerung fährt wieder voll auf Skisport ab. Im letzten Winter waren auf den Skipisten so viele strahlende Gesichter von Skifahrerinnen und Skifahrern anzutreffen wie schon lange nicht mehr. Im kommenden Winter könnte den Wintersportlern das Lächeln aber bereits an der Kasse einfrieren. Denn Skifahren wird teurer – zum Teil ganz schön happig!

Eine Blick-Umfrage unter mehreren Dutzend Winterdestinationen zeigt grosse Unterschiede: Während viele Bergbahnen ihre Preise um 3 bis 6 Prozent erhöhen, geht es andernorts deutlich höher hinauf.

So zahlen Erwachsene in Samnaun GR im Engadin für eine Tageskarte statt 60.50 Franken neu 66.50 Franken. Das ist ein Preisaufschlag von fast 10 Prozent. Deutlich tiefer als bisher müssen die Schneesportler auch in Grächen VS in die Tasche greifen: Hier legt der Preis für eine Tageskarte gar um 7 Franken auf neu 63 Franken zu. Satte 12,5 Prozent!

Skifahren wird vielerorts deutlich teurer.
Foto: imago stock&people
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Dynamische Preise erschweren Vergleiche

In Adelboden-Lenk BE steigt der Preis für eine Tageskarte auf 70 Franken (+2,9 Prozent), in Obersaxen-Mundaun GR auf 63 Franken (+3,3 Prozent), in Hoch-Ybrig SZ auf 57 Franken (+3,6 Prozent), in Verbier VS auf 80 Franken (+3,9 Prozent), in Nendaz und Veysonnaz VS auf 66 Franken (+4,5 Prozent) und in Meiringen-Hasliberg BE auf 62 Franken (+5,1 Prozent).

Für viele Skifahrer machen die bei Bergbahnen immer beliebteren dynamischen Preise den Preisvergleich in vielen Destinationen zunehmend schwieriger. Die Preise variieren beispielsweise je nach Buchungszeitpunkt, Wochentag, Wetter oder Saisonphase.

Die Aletsch Arena senkt den Tiefstpreis um 2 Prozent auf 50 Franken und hebt den Höchstpreis auf 72 Franken (+9,1 Prozent). In Gstaad BE steigt der Maximalpreis auf 79 Franken (+2,6 Prozent). In Brigels-Waltensburg GR kostet die teuerste Tageskarte neu 63 Franken (+5 Prozent). In Zermatt VS müssen für eine Tageskarte neu mindestens 83 Franken (+5,1 Prozent) hingelegt werden.

Belalp VS schlägt um über 27 Prozent auf

Treue Skigäste kommen im Gegensatz zu den Tagesgästen vielerorts besser weg. Die Preise für Saisonkarten bleiben bei vielen Bahnen unverändert. Preiserhöhungen gibt es aber auch hier. In Obersaxen-Mundaun GR schlägt das Abo um 2,7 Prozent auf 760 Franken auf, im Skigebiet Mörlialp OW um 2,8 Prozent auf 358 Franken.

In Adelboden-Lenk BE geht das Abo für Einheimische von 609 auf 627 Franken hoch, also knapp 3 Prozent. In Flims-Laax-Falera, Davos-Klosters und Arosa-Lenzerheide GR kostet das gemeinsame Jahresabo neu 1450 Franken (+3,6 Prozent), in Zermatt VS 1680 Franken (+5 Prozent). In Hohsaas VS sind es neu 475 Franken (+6 Prozent).

Am härtesten trifft es Familien in Belalp VS. Die dortigen Bergbahnen schrauben den Preis ihres beliebten Familienabos von 1111 Franken auf 1414 Franken. Plus 27,3 Prozent!

Strompreis als Kostentreiber

Die Bergbahnen begründen die Aufschläge mit der Teuerung. Der enorme Anstieg der Stromkosten verursacht bei vielen Bergbahnen Mehrkosten von mehreren Hunderttausend, in einigen Fällen gar von deutlich über einer Million Franken. Aber auch der Dieselpreis für Pistenfahrzeuge hat deutlich zugelegt. Zudem verteuert die Inflation den Unterhalt sowie künftige Investitionen. Auch die Personalkosten steigen an.

Der Strompreis ist auch ein Hauptgrund, warum einige Bahnen deutlich stärker aufschlagen als andere: Bergbahnen, die ihren Strom am Spotmarkt einkaufen, müssen ihren Strom im kommenden Winter zum extrem hohen Marktpreis beziehen.

Möglichkeit für Sparfüchse

Einige Bergbahnen wie Jaun-Gastlosen FR oder Flumserberg SG haben ihre finalen Preise für den kommenden Winter aufgrund der grossen Unsicherheiten noch gar nicht festgelegt. Destinationen wie Bellwald VS, Leukerbad VS, Val Müstair GR oder Bergün GR werden die Erhöhungen erst in den nächsten Wochen kommunizieren. In Scuol GR werden die Preiserhöhungen aber zwischen 3 und 8 Prozent betragen, wie die Bahnen mitteilen.

Für Sparfüchse bietet sich bei vielen Bahnen ein Online-Ticketkauf an: Dort werden die Tageskarten oft mehrere Franken günstiger angeboten. Und dann gibt es noch Bergbahnen wie jene in Vals GR, die Jungfrau Ski Region im Berner Oberland oder die Titlis-Bahnen in Engelberg OW, die im kommenden Winter von einer Preiserhöhung absehen.

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