Aus Lädeli mach Supermarkt - so veränderte sich das Einkaufen
Wie Tante Emma zu Superwoman wurde

Zucker und Mehl stand in Säcken auf dem Boden, Lebensmittel wurde in Zeitungspapier eingewickelt, Wein wurde aus Fässern in Flaschen abgefüllt. So hat sich das Einkaufen in den letzten Jahrzehnten verändert!
Publiziert: 16.01.2017 um 08:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:05 Uhr
Eine Aldi-Filiale 1958 in Deutschland.
Foto: Aldi
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Will man nicht raus oder hat keine Zeit, bestellt man heute seinen Einkauf bequem übers Internet zu sich nach Hause. Bezahlt wird im Supermarkt mit der Karte, in grossen Städten haben die Läden bis spät abends und am Sonntag geöffnet. Früher wäre das alles unvorstellbar gewesen!

Kassensysteme

Nostalgie pur: Eine alte Kasse im Caffè Ferrari.
Foto: RDB/Blick/Philippe Rossier

Kein Bargeld zur Hand? Kein Problem! Viele bezahlen ihre Einkäufe mit der EC- oder Kreditkarte, scannen ihre Lebensmittel gar selber ein und werden so selbst zum Kassierer.

Im Tante-Emma-Laden um die Ecke wurde der Betrag noch mit einem Block und Stift ausgerechnet, eine Quittung gabs nicht. Nur wenige Supermärkte verfügten in den 50er- und 60er-Jahren über eine Kasse. Jeder Artikel musste von Hand einzeln ausgezeichnet und der Preis in die Kasse getippt werden. Die erste elektronische Scannerkasse kam 1976 in einem Wagner’s Supermarkt im US-Bundesstaat Oregon zum Einsatz. Eine Revolution!

Belegschaft

Früher wurde jeder Kunde persönlich begrüsst. Im Dorf gab es zwei, drei kleine Lebensmittelläden, das Verkaufspersonal kannte seine Kundschaft.

Persönliche Begrüssung und Bedienung: Ein historisches Bild auf dem Markt in Genf 1966.
Foto: Donald Stampfli

Ganz anders heute: Die Kunden nehmen die Ware nicht nur selbst aus den Regalen, immer mehr scannen die Preise auch gleich ins Kassensystem ein oder tun dies am Ende des Einkaufs an der Selbstbedienungskasse. Spart Zeit und Nerven!

Kaufverhalten

Eigentlich wollte man nur Brot und etwas Fleisch kaufen, doch am Ende war der Einkaufswagen voll mit Waren, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Zwei Drittel der Kaufentscheidungen treffen wir im Laden, und das ist kein Zufall.

Leckerer Brötchenduft in der Aldi: Das Gebäck wird im Shop aufgebacken.
Foto: Bruno Arnold/ZVG

Die Einrichtung, Dekoration der Früchte- und Gemüseabteilung, gezielte Produkteplatzierung, Raumtemperatur, Hintergrundmusik - viele Faktoren tragen zu unserem Kaufverhalten bei. Dazu kommt die breite Auswahl an Produkten.

Was früher natürlich ganz anders war. Zucker und Mehl stand in Säcken auf dem Boden, Lebensmittel wurden in Zeitungspapier eingewickelt, Wein wurde aus Fässern in Flaschen abgefüllt. Das Optische spielte früher keine besondere Rolle.

Preise

War früher wirklich alles günstiger? Nein! Zwar kosteten Lebensmittel deutlich weniger wie heute, die Menschen verdienten aber auch nur einen Bruchteil von dem, was wir heute zur Verfügung haben.

Die Lebensmittelpreise haben sich im Lauf der Zeit verändert.
Foto: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Vor 100 Jahren musste man für ein Kilo Butter 3,80 Franken hinblättern. Käse gab es für 2,20 Franken das Kilo, Kartoffeln waren mit 19 Rappen pro Kilo sehr günstig. Einen Liter Milch erhielt man für 24 Rappen. Zahlen, die wir uns heute kaum vorstellen können.

Kalorien

Wer auf seine Linie achtet, hat es beim Einkaufen leicht. Kalorien, Fett, Zucker - bei fast allen Lebensmitteln ist klar ersichtlich, wie viel Energie wir mit diesem Produkt zu uns nehmen.

Light-Produkte, fettreduzierte Artikel, je weniger Kalorien desto besser. «Leichtere» Lebensmittel hatten ihren Boom in den 90er-Jahren, seither sind sie nicht mehr wegzudenken.

Wer auf seine Linie achtet, findet bei Aldi Schweiz ein breites Angebot an Light-Produkten.
Foto: Aldi Suisse

Unsere Grosseltern hatten es viel schwerer, wenn sie sich bewusst ernähren wollten. Bei den Produkten früher war es nicht ersichtlich, wie viele Kalorien in einem Produkt stecken oder welche Nährstoffe man damit zu sich nimmt.

Löhne

Verkäufer im Detailhandel hatten 2016 einen Durchschnittslohn von 4100 Franken im Monat.

Der Durchschnittslohn für Verkäufer ist gestiegen - allerdings braucht es heute weniger Personal als früher.
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Den besten Mindestlohn zahlt Aldi Schweiz mit 4275 Franken (x13) für ungelerntes Verkaufspersonal in Vollzeit-Anstellung. Nach einer Betriebszugehörigkeit von zwei Jahren steigt er je nach Region zwischen 4475 und 5154 Franken. Die Arbeitszeit bei 100 Prozent beträgt bei Aldi Schweiz 42 Stunden pro Woche bei fünf Wochen Ferien im Jahr.

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