Laax kennzeichnet Skifahrer mit Maskendispens mit Armbinde
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Aus Schutz gegen Pöbeleien
Laax kennzeichnet Skifahrer mit Maskendispens mit Armbinde

Wer mit einer Maskendispens Wintersport treiben will, hat es nicht einfach. Entweder muss er sich ständig ausweisen. Oder wird von anderen zurechgewiesen. Laax hat nun eine Lösung gefunden.
Publiziert: 27.12.2020 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2021 um 10:37 Uhr
Patrik Berger

Schweizer Skigebiete sind dieses Jahr besonders gefordert – falls sie überhaupt geöffnet haben dürfen. Grund dafür ist die Umsetzung der verschiedenen, detaillierten Schutzkonzepte. Auch der Umgang mit Personen, die mit einem Attest von der Maskentragpflicht befreit sind, stellt Bergbahnen vor grosse Herausforderungen.

Laax GR hat nun eine Lösung gefunden. Wintersportler mit einer Dispens können sich an der Talstation gegen ein Depot von 50 Franken eine blaue Armbinde ausleihen, welche sie als «Dispensierte» kennzeichnet.

Grobe Auseinandersetzungen

«Es ist selbstverständlich, dass diese Personen transportiert werden und so gut wie möglich in keiner Art diskriminiert werden», heisst es bei der Medienstelle auf Anfrage von BLICK. «In der Vorsaison kam es in verschiedenen Betrieben zu groben Auseinandersetzungen zwischen solchen Personen und anderen Gästen, die das nicht tolerieren wollten.» Eine Trennung der Gäste schien zur Verhinderung von solchen Situationen unumgänglich.

Die Armbinde soll Leute mit Maskendispens vor Beschimpfungen schützen.
Foto: Leserfoto
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Ein ständiges Ausweisen mit dem Attests bei den unzähligen Kontrollen der Maskenpflicht während eines Skitags sei für die Betroffenen mühsam und wirke zudem diskriminierend. «Ein Prüfen der Atteste am Skilift ist schlicht unmöglich, sei es aus zeitlichen Aspekten oder weil die Mitarbeitenden nicht alle entsprechend geschult werden können», heisst es.

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Kein permanentes Zurechtweisen

Klar sei aber dennoch, dass es für diese anspruchsvolle Situation keine Lösung gebe, die alle zufriedenstelle. «Aber so können wir wenigstens sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter die Personen rechtzeitig erkennen und ein separierter Transport möglich ist. Zudem können wir so ein permanentes Zurechtweisen durch das Sicherheitspersonal vermeiden», schreibt die Medienstelle.

Und die Rückmeldungen der Gäste? «Die zeigen das gleiche Spektrum, wie es in der Bevölkerung zu allen Covid-Massnahmen zu verzeichnen ist. Von grosser Dankbarkeit für eine praktikable Lösung bis zu vollständiger Ablehnung sämtlicher Schutzmassnahmen», heisst es.

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