Bericht zu grössten Gefahren
SNB warnt vor «Welle von Notverkäufen» am Immo-Markt

Ein SNB-Bericht geht auf die Gefahren des Immobilienmarkts für den Finanzplatz ein. Das grösste Risiko sind nicht Eigenheime oder Wohnungen im Privatbesitz, sondern die Renditeobjekte. Und genau dieser Markt wächst hierzulande stark.
Publiziert: 15.07.2024 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2024 um 08:33 Uhr
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Der Schweizer Immobilienmarkt ist angespannt – wegen der anhaltend hohen Nachfrage und des stagnierenden Angebots. So bringt es der Internationale Währungsfonds (IWF) in einem kürzlich veröffentlichten Bericht auf den Punkt. Die Folge: Die Häuserpreise sind um 15 bis sogar 40 Prozent überbewertet.

Einen immer grösseren Teil dieses Marktes machen Renditeobjekte aus – also Immobilien, die Unternehmen oder vermögende Menschen kaufen, um über Mietzinseinnahmen eine Rendite einzufahren. Laut dem IWF ist dieser Markt seit 2010 um 87 Prozent gewachsen. Mittlerweile macht er 40 Prozent des Schweizer BIP aus. Nur Schweden hat von allen Industrienationen noch einen höheren Wert.

Es droht eine «Welle von Notverkäufen»

Immobilien als Investment sind hierzulande also Big Business – insbesondere mit Mietwohnungen, mit denen knapp die Hälfte aller Umsätze mit Renditeobjekten gemacht werden. Und genau diese Geschäfte bergen laut der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die grössten Risiken für die hiesige Finanzbranche, wie «CH Media» berichtet – und nicht etwa die Eigenheime oder die Wohnungen im Privatbesitz. Demnach warnt die SNB in ihrem neusten Stabilitätsbericht davor, dass in diesem Markt die Gefahr von fallenden Preisen am wahrscheinlichsten ist.

Immobilien als Investment sind in der Schweiz Big Business.
Foto: Pius Koller
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Ihre Warnungen untermalt die SNB mit markigen Aussagen: «Die Erfahrung zeigt, dass solche Investoren in einem Abschwung bei den Banken schnellere und grössere Verluste verursachen als private Haushalte», heisst es laut der Zeitung im Bericht. Und: Sollten die Preise fallen und so einzelne Immobilienfirmen in die finanzielle Schieflage bringen, sei eine besonders starke Abwärtsspirale zu erwarten. Die Folge wäre «eine Welle von Notverkäufen» mit «verstärkten potenziellen Preiskorrekturen».

Die Immobilienblase darf nicht platzen

Der Markt mit Renditeobjekten hat also nicht nur eine grosse Relevanz für die hiesige Finanzstabilität, sondern bringt auch ein grosses Risiko mit sich. Sollte die Immobilienblase in der Schweiz also einmal platzen, dann scheppert auch der ganze Bankensektor. Und mit ihm die ganze Schweiz.

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