BLICK-Experte Lorenz Keller erklärt, warum wir kein iPhone-Land mehr sind
«Android profitiert von Apples Stillstand»

Das iPhone ist nicht mehr das Lieblingshandy der Schweizer. Android-Geräte werden häufiger genutzt. Damit wird die Schweiz ein bisschen ähnlicher wie der Rest der Welt, wo Android schon lange Trumpf ist. Aber der Unterschied ist trotzdem noch gewaltig.
Publiziert: 29.08.2017 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:51 Uhr
BLICK-Redaktor Lorenz Keller mit einem 3D-Modell – also keinem echten Handy – des iPhone 8.
Foto: Thomas Meier

Zeitenwende im Schweizer Handymarkt: Das iPhone ist das erste Mal seit Jahren nicht mehr das beliebteste Smartphone in der Schweiz (BLICK berichtete). Lag seine Verbreitung in den vergangenen Jahren konstant bei über 50 Prozent, ist dieser Wert in den letzten zwölf Monaten auf 41 Prozent gesunken.

Umgekehrt Smartphones mit Android-Technologie: Sie haben einen Sprung von 42 auf 55 Prozent hingelegt.

Das zeigt eine heute Dienstag veröffentlichte Studie des Internet-Vergleichsdienstes Comparis.ch. Dafür wurden über 1000 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.

«Stillstand bei Apple»

Was sind die Gründe dafür? BLICK-Digitalexperte Lorenz Keller (39) sieht mehrere Faktoren für die Bewegung im Markt. Einer ist das Design. «Hersteller von Android-Handys sind innovativ, aber sie profitieren sicher auch vom Stillstand bei Apple. Der Nutzer sah kaum Unterschiede zwischen den letzten iPhone-Modellen.» Grosse Hoffnung haben Apple-Jünger wegen der vielen Neuerungen, die wohl am 12. September für das neue iPhone 8 präsentiert werden.

Und: «Heute haben auch durchschnittliche Android-Smartphones ein Metallgehäuse, ein schönes Design, eine sehr anständige Kamera. All die Pluspunkte, die das iPhone so lange für sich allein hatte, sind inzwischen auch bei Mittelklasse-Geräten Standard. Dabei liegt der Preis oft zwischen 300 bis 400 Franken – ist also halb so hoch wie jener eines iPhones.» Zudem habe nun auch jede andere grosse Marke ein ebenbürtiges Top-Gerät auf dem Markt.

UK und USA sind dem Schweizer Markt ähnlich

Die heute veröffentlichten Zahlen der Comparis-Studie zeigen, dass sich der Schweizer Markt langsam jenem im europäischen Ausland annähert. Dort dominieren Android-Handys schon seit längerem den Markt. In Deutschland machen sie 80,3 Prozent aus, in Italien 81,3 und in Spanien sogar 91,7 Prozent.

Am ähnlichsten ist der britische Markt, dort laufen 53,1 Prozent der Smartphones mit Android und 44 Prozent mit der iPhone-Technologie iOS. Auch in den USA sehen die Zahlen ähnlich aus, Android kommt auf 57,9 Prozent Marktanteil, das iPhone auf 40,5. (kst)

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