Bund erteilt Auftrag zur Betten-Koordination
Rega soll einspringen, um Spitäler in Not zu entlasten

Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega springt laut einem Medienbericht künftig ein, sollten Spitäler wegen Covid-19 an ihre Belastungsgrenzen stossen.
Publiziert: 18.10.2020 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2020 um 11:15 Uhr

Bei Engpässen übernimmt die Rega. Stossen Spitäler wegen Corona an ihre Belastungsgrenze, kommt neu die Rettungsflugwacht zum Einsatz. Die Gesellschaft für Intensivmedizin und der Koordinierte Sanitätsdienst des Bundes haben die Rega beauftragt, die Koordination der Intensivbetten zu übernehmen, sollte eine Region überlastet sein.

Das geht aus einem Konzept für die nationale Koordination bei massivem Zustrom von Patienten in Intensivstationen hervor, über das die «NZZ am Sonntag» berichtet.

Die Rega selbst weist auf ihre Rolle als nationale Alarmzentrale hin. «Mit 70 Jahren Erfahrung in der schweizerischen Koordination von Luftrettungen sowie profunden Kenntnissen der Spitallandschaft ist die Rega für diese Aufgabe zugunsten der Schweizer Bevölkerung prädestiniert.»

Seit März hat die Rega über 200 Corona-Patienten transportiert. Hier im Einsatz am 8. April 2020 in Rennaz VD.
Foto: keystone-sda.ch
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Das Vier-Stufen-Modell inklusive Rega

Und das funktioniert laut Konzept so: Zur bestmöglichen Verteilung der Patienten wurden die Schweiz in sieben Grossregionen aufteilt. Ein Vier-Stufen-Modell regelt den Betrieb. Die erste Stufe bedeutet Normalbetrieb, die Spitäler der Grossregionen koordinieren sich untereinander.

Ist die zweite Stufe erreicht, wird es langsam eng: In einer Grossregion sind die Intensivstationen zu 80 Prozent ausgelastet, ein Fünftel dieser Betten ist mit Corona-Patienten belegt. Hier fängt die Rega mit Anregungen zur besseren Verteilung in andere Grossregionen an.

Dritte Stufe: Intensivstationen sind zu 90 Prozent ausgelastet, die Hälfte der Betten ist mit Corona-Patienten gefüllt. Vereinzelt werden zusätzliche Betten belegt.

Stufe vier: Die Notfall-Kapazitäten werden weiter hochgefahren – und die Rega koordiniert auch das Management dieser Ad-hoc-Betten, so die «NZZ am Sonntag». Zur Erinnerung: Schweizweit stehen rund 1000 Intensivbetten inklusive Personal, Beatmungsgeräte etc. bereit. 500 weitere Intensivbetten können mobilisiert werden.

Kommt die Rega schneller zum Einsatz als gedacht?

«Dank der nationalen Koordination sollte es aber möglich sein, dass die 1000 regulären Intensivbetten ausreichen», sagt Hans Pargger, Leiter Intensivstation Universitätsspital Basel. «Letztlich steht es jedem Spital frei, die Hilfe der Rega anzufordern oder nicht.»

Allerdings: Laut Konzeptpapier könnte die Zusammenarbeit mit der Rega für die Spitäler zu einem späteren Zeitpunkt verbindlich werden, zum Beispiel, wenn die Intensivstationen massiv überbelastet sein sollten. (uro)

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