Bundesbahnen im besten Licht
SBB heuern neue Influencer an

Die Bahn sucht neue Geschäftspartner für das «Influencer Marketing». Vor allem bei der Vermarktung des Jugendsortiments sollen die Social-Media-Stars behilflich sein. Was er dafür bezahlt, will der Staatsbetrieb nicht verraten.
Publiziert: 09.06.2024 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2024 um 09:58 Uhr
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Thomas SchlittlerWirtschaftsredaktor

Pünktliche Züge und saubere Wagen sind die beste Werbung für das Bahnfahren. Darauf allein wollen sich die SBB aber nicht verlassen. Über die Beschaffungsplattform Simap kündigte der Staatsbetrieb deshalb mehrere Aufträge für «Kreativdienstleistungen» an.

Gesucht werden nicht nur neue Partner für klassische Werbe- und Marketingdienstleistungen, sondern auch Experten für «Influencer Marketing».

Zug-Waschanlage in Brig VS: Die SBB setzen nicht nur auf Sauberkeit und Pünktlichkeit, um für ein gutes Image zu sorgen.
Foto: Keystone
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«Die SBB setzen gezielt auf regionale und nationale Influencerinnen und Influencer – dies insbesondere in der Vermarktung des Jugendsortiments», erklärt ein Sprecher auf Anfrage. Da Social-Media-Stars oft ein genau definiertes Publikum haben, das sich für bestimmte Themen oder Produkte interessiert, erhoffe man sich von deren Rekrutierung, spezifische Gruppen «gezielt und direkt» ansprechen zu können.

«Girl in Basel» im Zug

Das Unternehmen betont, diese Form des Marketings sei für die SBB kein Neuland: «Es handelt sich nicht um neue Aktivitäten, sondern um Aktivitäten, welche die SBB bereits in der Vergangenheit schon umgesetzt haben», sagt der Sprecher.

Als Beispiel nennt das Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Influencerin Magdalena Getreuer (33). Sie ist auf Instagram als «Girl in Basel» aktiv und zeigt ihren 45'100 Followern von Zeit zu Zeit, wie schön Bahnfahren in der Schweiz sein kann.

Entschädigung plus Kost und Logis

Wie viel Geld sie dafür erhält, bleibt ein Geheimnis. Laut SBB-Sprecher erhalten die Influencer «im Rahmen des jeweiligen Projekts» eine Tagesentschädigung sowie Kost und Logis. Genaue Beträge nennt das Unternehmen nicht. Auch zu den jährlichen Gesamtausgaben für Werbe- und Marketingdienstleistungen will der Staatsbetrieb keine Angaben machen.

Ebenfalls unklar bleibt, ob die Social-Media-Stars offenlegen, dass sie von den SBB bezahlt werden. Getreuer, das «Girl in Basel», macht die Zusammenarbeit transparent. Ob das bei anderen Influencern auch zwingend der Fall ist, darauf wollen sich die SBB nicht festnageln lassen.

Das Unternehmen hält einzig fest, dass «die Art und Weise», wie die Werbung deklariert werden soll, in den einzelnen Influencer-Verträgen festgehalten sei.


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