«Das mutierte Virus wird zu mehr Ansteckungen führen»
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Berset will strengere Regeln:«Das mutierte Virus wird zu mehr Ansteckungen führen»

Berset fordert bei Lonza-Besuch strengere Corona-Massnahmen
«Das mutierte Virus wird zu mehr Ansteckungen führen»

Es soll sich nur noch um wenige Tage handeln bis der zweite Hoffnungsträger im Kampf gegen die Corona-Pandemie in der Schweiz grünes Licht erhält. Der Moderna-Impfstoff wird bei Lonza im Wallis produziert. Bundesrat Alain Berset hat heute das Werk in Visp VS besucht.
Publiziert: 11.01.2021 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2021 um 20:14 Uhr
Aline Leutwiler und Ulrich Rotzinger

Hoher Besuch auf dem Lonza-Gelände in Visp VS: Gesundheitsminister Alain Berset (48) liess sich am Montag über die Fortschritte der Impfstoff-Herstellung unterrichten. Pharmazulieferer Lonza ist Produktionspartner der US-Firma Moderna, die im Wallis ihren Corona-Impfstoff produziert und dort jährlich 400 Millionen Dosen herstellen will.

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Im Anschluss traf Berset eine Delegation des Walliser Staatsrates um Staatsratspräsident Christophe Darbellay (49). Pikant: Während die EU ab heute Montag mit dem Moderna-Impfstoff beliefert wird, hat die Schweiz immer noch kein grünes Licht für diesen Impfstoff erteilt. Obwohl die Eidgenossenschaft bereits im August eine Grossorder erteilt hat. Und den Löwenanteil der Impfstoffe unterschiedlicher Hersteller bei Moderna bestellt hat.

Offene Fragen

Obwohl sich Darbellay und Berset an der Pressekonferenz von der Produktionsanlage überzeugt zeigen, bleibt die Frage nach der Moderna-Zulassung unbeantwortet. «Die Politik nimmt keinen Einfluss auf die Zulassung des Impfstoffes», sagt Bundesrat Berset. Er glaube allerdings, dass die Zulassung rasch erfolge: «Die Signale sind sehr gut.» Danach wird die Schweiz in Kürze 200'000 Impfdosen von Moderna erhalten.

Lonza-Präsident Albert M. Baehny (r.) empfängt Bundesrat Alain Berset im Werk in Visp VS.
Foto: keystone-sda.ch
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Sorge bereitet allerdings die mutierte Variante des Corona-Virus. «Das mutierte Virus wird zu mehr Ansteckungen führen. Es braucht strengere Massnahmen», fordert Berset. Auch die Auswirkungen der Mutation auf die Impfung sei noch unklar. Der Bundesrat kann deshalb auch noch nicht sagen, wie lange die Massnahmen noch aufrechterhalten werden müssen.

Moderna startet Belieferung in Europa

Interessant: Moderna informierte just heute, dass die Impfstoff-Auslieferung in die EU- und EWR-Mitgliedstaaten am Montag anliefen und dafür der Schweizer Logistiker Kühne+Nagel eingesetzt werde.

«Dies ist ein wirklich wichtiger Meilenstein. Wir sind stolz auf die Rolle, die der Impfstoff von Moderna bei der Bekämpfung dieser Pandemie in Europa spielen darf», sagt Dan Staner (52), Vizepräsident und Leiter der Region EMEA für Moderna. Wann er in der Schweiz endlich loslegen kann mit der Verteilung, sagt er jedoch nicht. Dieser Entscheid liegt bei Swissmedic, die bislang die Bewilligung des Moderna-Stoffs noch nicht gegeben hat.

Lonza
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