Corona sorgt für Lohnrutsch
Diese Fachkräfte verdienen am meisten in der Krise

Corona sorgt für Verwerfungen am Arbeitsmarkt. Das spüren die Angestellten direkt im Portemonnaie. Die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber werden schwierig.
Publiziert: 20.08.2020 um 09:23 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2020 um 09:39 Uhr
Forscher werden gut bezahlt: Die Ausbildung lohnt sich.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Saläre der Schweizer Spezialisten, Sachbearbeiter und Fachkräfte sind im letzten Jahr maximal um 1 Prozent angestiegen. Das zeigen 52'000 Lohndaten aus über 400 Schweizer Unternehmen, welche die «Handelszeitung» und die Salärberatungsfirma Kienbaum ausgewertet haben.

Die höchsten Löhne in dieser Kategorie erhielten erfahrene Revisoren mit maximal 156'000 Franken, Spezialisten im Bereich Unternehmensentwicklung mit 169'000 Franken und Projektleiter in der Forschung mit 166'000 Franken.

Die Einstiegslöhne in diesen Positionen bewegen sich zwischen 90’000 und 110’000 Franken. Mit Erfahrung lässt sich der Lohn in den Jahren um bis zu 50 Prozent steigern.

IT bleibt gefragt

Lohnsteigerungen werden 2020 nur in wenigen Branchen möglich sein. Darunter fällt etwa die Sparte der IT-Angestellten und Softwareentwickler, die bisher nahezu immun durch die Krise segeln konnte. Erfahrene IT-Spezialisten verdienten 2020 zwischen 130’000 und 150’000 Franken im Jahr – im Median.

Zu den bestbezahlten Fachkräften in diesem Bereich zählen die Datenbankadministratoren und die Anwendungsentwickler. Sie kümmern sich darum, dass die Sicherheit im digitalen Raum gewährleistet ist und dass die Benutzer mit den IT-Programmen wirklich klar kommen.

Schwierig ist die Situation in Dienstleistungsunternehmen, allen voran im Tourismus und in der Gastronomie: Hier sind negative Lohnentwicklungen wahrscheinlich, so die Salärexperten von Kienbaum. Ein Novum, denn in den letzten zehn Jahren drehte die Lohnspirale nach oben.

Schwierige Lohnverhandlungen

Das Problem: Diese Branchen leiden besonders unter der Coronakrise. Das Stellenstreichkonzert läuft seit Wochen. So gehen alleine bei den drei grossen Reiseveranstaltern Tui, Kuoni und Hotelplan fast 400 Jobs verloren.

Die Entwicklung bringt die Löhne doppelt ins Rutschen: Einerseits steigt das Angebot an verfügbaren Arbeitskräften auf dem Markt, andererseits suchen die Firmen nach einer Möglichkeit, die Lohnkosten einzudämmen.

Freiwillige Lohnkürzungen oder Vertragsänderungskündigungen dürften deshalb häufiger werden. Viele Arbeitnehmende stehen also vor schwierigen Gesprächen mit ihren Arbeitgebern. (ise)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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