Coronavirus drückt Ölpreis
Hausbesitzer profitieren von tieferen Heizkosten

Die Epidemie lässt in China die Nachfrage nach Rohöl zusammenbrechen. Schweizer Hausbesitzer und Mieter können davon profitieren.
Publiziert: 18.02.2020 um 10:07 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2021 um 10:16 Uhr

Die Weltwirtschaft wird derzeit mit Rohöl überschwemmt. Die Raffinerien pumpen viel mehr vom schwarzem Gold aus dem Boden als verbraucht wird. In China läuft die Wirtschaft seit dem Ausbruch des Coronavirus auf Sparflamme. Die Nachfrage nach Rohöl bricht ein – und damit auch der Preis.

Mit derzeit knapp über 50 Dollar kostet ein Fass Rohöl fast 20 Dollar weniger als noch Anfang Jahr. Schweizer Hausbesitzer freut es: Auch die Heizölpreise sind seit Januar gefallen. Von rund 91 Franken je 100 Liter auf rund 79 Franken, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.

Benzinpreis fällt vorläufig kaum

Es loht sich für Hausbesitzer also den Öltank zu füllen – auch wenn die Temperaturen derzeit keinen Anlass zum Heizen geben. Mieter können sich auf tiefere Nebenkosten freuen.

Wer kann, sollte jetzt seinen Öltank füllen, 100 Liter kosten derzeit nur rund 79 Franken.
Foto: Keystone
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Hingegen kriegen Automobilisten die tiefen Preise nur wenig zu spüren: «Starke Preisschwankungen an den Schweizer Zapfsäulen gibt es selbst bei internationalen Krisen in den Erdölfördergebieten kaum», sagt Daniel Schindler, Sprecher von Avenergy Suisse (vormals Erdölvereinigung) zur Zeitung.

Für den Benzinpreis seien staatliche Abgaben wie die Mineralölsteuer und Importabgaben. Sie machen rund die Hälfte des Preises aus, den man für den Liter «Moscht» bezahlt.

Opec drosselt Ölproduktion

Anfang Jahr sah die Gemütslage noch ganz anders aus. Aufgrund der Eskalation im Konflikt zwischen dem Iran und der USA schnellten die Ölpreise in die Höhe. Erste Mineralölhändler bereiteten Preiserhöhungen von ein paar Rappen vor. Dazu kam es allerdings nie. Seither fielen die Preise fast ausschliesslich.

Das Virus hat die chinesische Wirtschaft fest im Griff. Ihr Bedarf ist ungefähr um drei Millionen Fass pro Tag gesunken. Das führt dazu, dass das Ölkartell Opec die Ölproduktion um 600'000 Fass pro Tag drosseln will. Eine preisstützende Massnahme. Die Marke von 60 Dollar pro Fass soll nicht unterschritten werden.

Öltanker auf hoher See warten auf Preisanstieg

An der japanischen Küste müssen Hunderte Menschen in einem Kreuzfahrtschiff ausharren – wegen Corona-Verdachtsfällen. Sie sind nicht die einzigen: Ganze Besatzungen von vollgefüllten Öltankern warten auf hoher See, bis sich die Ölpreise wieder erholen.

Es sind verzweifelte Versuche grosser Ölhändlern, das Angebot zu verknappen. Ihr Ziel ist ein Preisanstieg. Hausbesitzer sollten also rasch zum Telefonhörer greifen und den Öllieferanten anrufen. (gif)

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