«Zu viel Regen kann uns auch schaden»
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Bauern sind nicht nur froh:«Zu viel Regen kann uns auch schaden»

Das Wetter spielt auch eine Rolle
Gemüse und Früchte sind nicht nur wegen Inflation teurer

Die Erntesaison hat begonnen: Gemüse und Früchte kosten aber nicht immer gleich viel. Aktuell schiebt die Inflation die Preise nach oben. Aber nicht nur – das Wetter spielt ebenfalls eine tragende Rolle.
Publiziert: 10.05.2023 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2023 um 11:35 Uhr
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Gemüse und Früchte kosten im Schnitt 6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Preise für Auberginen und Broccoli sind besonders stark gestiegen. Nur wenige Produkten wie Fenchel und Kopfsalat sind günstiger geworden.

Wegen der Inflation müssen die Bauern mehr für Energie und das Personal bezahlen. Das macht den Landwirten zu schaffen. «Es war bisher nicht möglich, die Mehrkosten komplett weiterzugeben», sagt der Schweizer Bauernverband auf Anfrage.

Zum anderen spielen aber auch weitere Faktoren eine tragende Rolle. «Preisveränderungen sind auch stark von der Erntesituation und den zur Verfügung stehenden Mengen sowie den Wetterverhältnissen abhängig», erklärt Christian Sohm (40). Er ist Direktor von Swiss Cofel, dem Schweizer Verband des Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels.

Die Spargelsaison hat begonnen.
Foto: IMAGO/Rupert Oberhäuser
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Waren aus dem Ausland teurer

Das Wetter beeinflusst also auch, wie teuer die Erdbeeren diesen Sommer sein werden. Im Juni startet dann die Saison der süssen, roten Beeren.

Grundsätzlich sind die Preise von importiertem Gemüse und Früchte stärker gestiegen als die inländischer Waren. «Das liegt daran, dass die Teuerung im Ausland höher ist als in der Schweiz», lässt der Schweizer Bauernverband verlauten. Aktuell ist die Inflation sowohl im In- als auch im Ausland wieder im Sinkflug.

Nun stellt sich die Frage, was das Wetter diesen Sommer macht. Gegen Stürme und Überschwemmungen können sich die Bauern auch versichern – bei der Versicherung «Schweizer Hagel». Das leisten sich aber nicht alle.

Leichte Verspätung

«Südspanien und Italien haben beispielsweise in diesem Frühling massive Wetterkapriolen erlebt von Schnee bis Trockenheit und 40 Grad Anfang Mai», sagt Sohm. In Europa haben die Bauern eher spät bepflanzt – wegen der höheren Energiepreise.

Sohm stellt deshalb Verspätungen bei Anbau und Ernte fest. Auch der Bauernverband teilt mit, dass viele Feldarbeiten aktuell wegen der Nässe auf die lange Bank geschoben werden müssen. Für eine konkrete Einschätzung ist es aber noch zu früh, die Saison habe erst gerade begonnen.

Wir müssen uns aber nicht davor fürchten, dass uns das Gemüse oder die Früchte ausgehen. Sohm erklärt: «Unser System erlaubt es, jederzeit Früchte und Gemüse zu importieren, wenn es nicht genügend Verfügbarkeit in der Schweiz gibt.»

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