Der «knallharte» Hamilton-Chef Andreas Wieland
Macht er Silvio zum Weltmeister?

An den Berufsmeisterschaften SwissSkills räumen die Hamilton-Leute regelmässig ab. Der Medizinaltechnologiekonzern setzt auf eine harte Gangart.
Publiziert: 12.02.2017 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:15 Uhr
«Wir bieten eine super Ausbildung, also dürfen wir Leistung erwarten» Hamilton-CEO Andreas Wieland.
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In Kooperation mit SwissSkills

Hamilton in Bonaduz GR beschäftigt 55 Lehrlinge. Und die sind gefordert. «Schlendrian wird nicht toleriert», sagt Silvio Tönz (20), der im Sommer 2016 beim Medizinaltechnologiekonzern seine Lehre als Polymechaniker abgeschlossen hat. «Noten aus der Berufsschule will der Chef sogar persönlich sehen!»

Für CEO Andreas Wieland (62) ein logischer Kontrollblick. «Wir bieten den Jugendlichen eine
super Ausbildung, also dürfen wir Leistung erwarten.» Ausreden lässt der Ingenieur, der es selber vom Bauernbub und Stift zum Konzernchef gebracht hat, nicht gelten. «Wer in der Berufsschule nicht reüssiert, der exerziert nach. Da bin ich knallhart.»

Die jungen Berufsleute reklamieren nicht, sondern danken es mit aussergewöhnlichem Einsatz. Von den Berufsmeisterschaften SwissSkills kehren die Lehrabgänger gar regelmässig mit Goldmedaillen zurück. Und auch die WorldSkills Competitions finden kaum einmal statt, ohne dass der Name eines Hamilton-Mitarbeiters auf der Startliste stünde.

Dieses Jahr ist es jener von Silvio Tönz. «Ich freue mich auf Abu Dhabi und gehe mit viel Engagement an die Aufgabe heran», sagt der Polymechaniker. «Wenn es mit einer Medaille klappt, super. Wenn nicht, dann habe ich zumindest mein Bestes gegeben.»

«Grosser Motivationskick»: Polymechaniker Silvio Tönz.

Wenn man etwas macht, dann richtig. Das ist auch das Credo von Firmenboss Andreas Wieland. «Ich erlebe tagtäglich, wie viele von unseren jungen Berufsleuten weiterkommen wollen. Wer seine Leistung allerdings nicht bringen will, den ziehe ich sicher nicht mit.»

Geht es um die früheren Schulleistungen von Bewerbern, dann drückt Firmenchef Wieland jedoch auch mal ein Auge zu. «Die Noten stehen für mich an zweiter Stelle. Wichtiger ist, ob man seinen Einsatzwillen erkennt und der Kandidat von der Einstellung her zu uns passt», erklärt er.

Bei Silvio Tönz hat beides gepasst. Der junge Valser ist dankbar. «Die Topausbildung und der familiäre Umgang bei Hamilton, das ist sehr viel wert.» Die harte Gangart seines Chefs in Sachen Notenkontrolle hat er auf jeden Fall nie als belastend empfunden. Ganz im Gegenteil: «Für mich war das stets ein Motivationskick.»

Seinem Lehrbetrieb hält Tönz bis zur Rekrutenschule die Treue. Danach will der Polymech-Schweizer-Meister erst mal die Matur nachholen und ein Studium an der Fachhochschule in Angriff nehmen. Vielleicht ja sogar als Weltmeister!

Die Schweizer Berufsnati

Das duale Berufsbildungssystem in unserem Land ist einzigartig. Junge Schweizer Berufsleute stellen das an Meisterschaften immer wieder unter Beweis. Elf Goldmedaillen holte das SwissSkills-Team, das im Oktober 2017 in Abu Dhabi an der Berufs-WM antrat. Der nächste Grossanlass steht im September 2018 auf dem Programm: die SwissSkills 2018 in Bern, bei welchen in 75 Berufen Schweizer Meisterschaften durchgeführt werden.

Das duale Berufsbildungssystem in unserem Land ist einzigartig. Junge Schweizer Berufsleute stellen das an Meisterschaften immer wieder unter Beweis. Elf Goldmedaillen holte das SwissSkills-Team, das im Oktober 2017 in Abu Dhabi an der Berufs-WM antrat. Der nächste Grossanlass steht im September 2018 auf dem Programm: die SwissSkills 2018 in Bern, bei welchen in 75 Berufen Schweizer Meisterschaften durchgeführt werden.

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