Der selbsternannte Krypto-Milliardär hat Bestimmungen schwer verletzt
Finma rügt «Krypto-King» Dadvan Yousuf

Die Negativschlagzeilen rund Dadvan Yousuf nehmen nicht ab: Nachdem gegen den «Krypto-King» im Kanton Bern ein Strafverfahren eröffnet wurde, erhält er nun auch von der Finma dicke Post.
Publiziert: 17.05.2023 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2023 um 11:10 Uhr

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma ihre Untersuchung gegen eine im Kryptobereich tätige Stiftung abgeschlossen. Die Behörde kommt zum Schluss, dass die Dohrnii-Stiftung und der Stiftungsgründer Dadvan Yousuf (22) die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen in verschiedener Hinsicht schwer verletzt haben. Yousuf hat im letzten Jahr als «Krypto-King» für Schlagzeilen gesorgt. Gemäss eigenen Aussagen soll er mit Krypto-Anlagen ein grosses Vermögen erlangt haben.

Mit der Publikation des Untersuchungsberichts sei das im Mai 2022 eröffnete Enforcementverfahren gegen die Stiftung formell abgeschlossen, teilte die Finma am Mittwoch mit. Das Kantonsgericht Zug habe bereits im März 2023 ein Konkursverfahren infolge Überschuldung eröffnet und die Stiftung befinde sich in Auflösung.

Aufsichtsrechtliche Bestimmungen verletzt

Gegenüber dem Stiftungsgründer werde eine Unterlassungsanweisung ausgesprochen und diese bleibe für die Dauer von fünf Jahren auf der Webseite veröffentlicht. Der Entscheid der Finma sei nicht rechtskräftig und könne von den Parteien beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden.

«Krypto-King» Dadvan Yousuf sieht sich in Bern mit einem Strafverfahren konfrontiert.
Foto: Philippe Rossier
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Im Rahmen der Untersuchung stellte die Finma fest, dass die Stiftung bei der Lancierung des «DHN-Token» im Frühjahr 2021 mehrere bewilligungspflichtige Tätigkeiten ausgeübt hat. So seien Tokens für rund 3 Millionen Euro an 500 Privatpersonen verkauft worden, ohne dass diese in der beschriebenen Form einsetzbar gewesen seien. Eine entsprechende Plattform für die Nutzung der Token sei nie operativ gewesen.

Gegen Yousuf läuft auch ein Strafverfahren

Zudem habe der Stiftungsgründer ab dem Jahr 2019 von Gelder im Umfang von rund 1,5 Millionen Franken entgegengenommen, die im Krypto-Bereich angelegt und inklusive Rendite zurückgezahlt werden sollten. Damit seien er und seine Stiftung unerlaubt als Wertpapierhaus und Finanzintermediär tätig geworden, so der Bericht.

Gegen den Gründer Dadvan Yousuf läuft derzeit laut Medienberichten auch ein Strafverfahren im Kanton Bern, in dem ihm unter anderem gewerbsmässiger Betrug und Veruntreuung vorgeworfen wird. Yousuf war im Alter von drei Jahren als Flüchtling aus Kurdistan in die Schweiz gekommen und hatte mehrfach die Aufmerksamkeit der Medien im In- und Ausland auf sich gezogen. Durch Investitionen in Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum war er laut eigenen Angaben bereits als Teenager zum Millionär geworden. (SDA/smt)

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