Deutschland streicht Rabatt, Frankreich verbilligt weiter
Was Tanken ennet der Grenze jetzt kostet

Weil diverse Nachbarländer die Spritpreise künstlich gesenkt haben, assen Schweizer Tankstellenbetreiber in den letzten Monaten hartes Brot. In Deutschland wird der Rabatt nun gestrichen. Komplett anders ist die Situation in Frankreich.
Publiziert: 01.09.2022 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2022 um 16:57 Uhr
Patrik Berger

Europa steckt mitten in der Energiekrise. Nicht nur Gas und Strom werden reihum teurer. Auch die Preise für Benzin und Diesel sind seit Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar massiv gestiegen.

Die Nachbarländer der Schweiz haben umgehend gehandelt und die Preise für Benzin und Diesel gesenkt. So hat Deutschland im Juni einen sogenannten Tankrabatt eingeführt. Der Liter Diesel wurde 17 Cent günstiger, der Liter Bleifrei 95 sogar satte 35 Cent. Der Kniff der Regierung Scholz: Die Energiesteuer wurde entsprechend gesenkt.

Damit ist seit dem heutigen 1. September Schluss. Ein letztes Mal noch haben sich Hunderttausende Deutsche den Tank mit staatlich subventioniertem Treibstoff gefüllt. Seit heute spielt wieder der freie Markt. Und prompt sind die Preise an den Zapfsäulen des nördlichen Nachbarn schon in den frühen Morgenstunden wieder um teils bis zu 20 Cent angestiegen – deutlich über 2 Euro.

Noch einmal vor dem Auslaufen des Tankrabattes günstig tanken: Autoschlangen vor einer Tankstelle in Bonn (D).
Foto: imago/Kosecki
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60 Prozent Umsatz-Einbussen

Das freut Schweizer Tankstellenbetreiber im Grenzgebiet zu Deutschland. Schweizerinnen und Schweizer werden künftig wieder auf heimischem Boden tanken, anstatt beim wöchentlichen Shoppingtrip im grenznahen Konstanz (D) oder Lörrach (D).

Die Umsatzeinbussen in den vergangenen Monaten waren enorm. «In den Grenzregionen haben wir bis zu 60 Prozent Volumen verloren», sagt Ramon Werner zu Blick. Werner ist Geschäftsführer des Tankstellenbetreibers Oel-Pool, der in der Schweiz 730 Tankstellen betreibt.

Frankreich baut Rabatt aus

Komplett anders präsentiert sich die Situation der Tankstellen in der Romandie. Während Deutschland den Tankrabatt beerdigt, setzt Frankreich noch einen drauf. Kaum ein Schweizer, der in Grenznähe wohnt, wird nicht ennet der Grenze tanken.

Die Preisunterschiede sind happig: Seit heute Donnerstag gibts statt wie bisher 18 Cent im September und Oktober neu einen Rabatt von 30 Cent pro Liter Benzin oder Diesel. Im November und Dezember soll er dann auf 10 Cent verringert werden und zum Ende des Jahres ganz auslaufen.

Italien verlängert Verbilligung

Bereits gestern Mittwoch hat die italienische Regierung ihre Massnahmen verlängert. Auto- und Motorradfahrer können an italienischen Zapfsäulen bis Anfang Oktober weiter verbilligt tanken. Den Liter Benzin oder Diesel gibts weiterhin 30 Cent günstiger.


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