Die brennendsten Fragen für Prämienzahler
Braucht man heute noch eine Zusatz-Versicherung?

Jedes Jahr im Herbst steigen die Krankenkassenprämien. Gibt es ein Medikament dagegen? Im Live-Talk klärte BLICK die wichtigsten Fragen.
Publiziert: 29.08.2018 um 07:23 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2023 um 08:34 Uhr
Das waren die besten Fragen des Krankenkassen-Talks
4:22
Krankenkassen:Was tun bei steigenden Prämien?
Christian Kolbe

Die Prämien der Krankenkassen steigen Jahr für Jahr. Auch für 2019 rechnet der Vergleichsdienst Comparis mit einem Prämienanstieg von vier Prozent. Das stellt die Versicherten vor eine Reihe von Fragen. Im BLICK-Live-Talk beantwortet Experte Reto Dietschi (52), früher Direktor des Krankenkassenverbands Curafurtura, die brennendsten Fragen der Leserinnen und Leser.

Ismet Ziberi : Wo führt das hin, wenn jedes Jahr die Prämien um drei bis vier Prozent ansteigen?
Reto Dietschi
: Die Leute erwarten von der Politik Antworten, dieser Teufelskreis der ansteigenden Prämien muss durchbrochen werden. Vielleicht könnte ein Teil der Kosten über Steuereinnahmen finanziert werden. Das könnte kleinere und mittlere Einkommen entlasten, denn wer mehr verdient, zahlt auch mehr Steuern.

Rodolfo Carlin: Wie kann ich bei den Prämien sparen: Ich bin über 55 Jahre alt, bekomme eine Teil-Rente der IV und brauche regelmässig Reha und Medikamente?
Erstens: Die günstigste Kasse in der Region suchen, da lässt sich in der Grundversicherung unter Umständen einiges herausholen. Zweitens: Man entscheidet sich für ein alternatives Versicherungsmodell. Zum Beispiel, dass ich, bevor ich zum Arzt gehen, erst eine Telefonhotline anrufe. Drittens ist eine höhere Franchise eine Sparmöglichkeit, das ist aber in diesem Fall nicht angebracht.

Chandra Staehelin: Wäre eine Einheitskrankenkasse günstiger?
Darüber lässt sich lange streiten. Es gibt aber auch im Wettbewerbsmodell Anreize für die Krankenkassen, die Kosten über gute Dienstleistungen möglichst tief zu halten. Ein Beispiel dafür sind die alternativen Versicherungsmodelle wie etwas das Hausarztmodell.

Fritz Pfister: Braucht man heute noch eine Zusatzversicherung?
Das muss jeder für sich selber entscheiden. Aus rein medizinischer Sicht ist eine Zusatzversicherung nicht nötig. Will jemand aber in einem Einzelzimmer liegen oder die freie Arztwahl im Spital haben, dann braucht es eine Zusatzversicherung.

Claudia Schmid: Ist es richtig, dass man ab 50 Jahren die Zusatzversicherung nicht mehr wechseln kann?
In der Zusatzversicherung darf die Versicherung den Gesundheitszustand des Antragstellers überprüfen und den Antrag zurückweisen. Mit 50 Jahren haben viele Leute schon das eine oder andere Gebrechen und können deshalb abgelehnt werden. Das betrifft vor allem medizinische Leistungen im Spitalbereich.

Stefan Hammer: Wie finde ich die günstigste Krankenkasse für mich?
Es gibt Vergleichsplattformen, zum Beispiel Priminfo, eine offizielle Seite des Bundes. Wer dort Wohnort, Alter, Geschlecht und Wahlfranchise eingibt, der findet die günstigste Krankenkasse.

Marco Leuenberger: Ist eine Rückführung aus dem Ausland in die Schweiz in der Grundversicherung inbegriffen?
Nein. Die Grundversicherung deckt nur die Behandlungskosten im Ausland bis zu den doppelten Kosten, die in der Schweiz angefallen wären. Für die Rückführung braucht es eine Zusatzversicherung.

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