«Die Discounter sind die Gewinner jeder Krise»
Modekette Chicorée fährt Rekordumsatz ein und baut aus

Günstige Mode war im letzten Jahr gefragter denn je: Chicorée schreibt den höchsten Umsatz der Firmengeschichte. Patron Jörg Weber erklärt, wieso das Unternehmen auch 2024 weiterwachsen wird.
Publiziert: 10.01.2024 um 19:02 Uhr
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Von Mode bis Accessoires bietet Chicorée alles, was das weniger kaufkräftige Herz begehrt. So verkaufte sich Discountmode im vergangenen Jahr so gut wie nie seit der Gründung der Kleiderkette 1985. Der Umsatz kletterte auf 189 Millionen Franken – ein neuer Rekord. Aber wieso brilliert das Unternehmen dermassen?

«Die Discounter sind die Gewinner jeder Krise», sagt Chicorée-Patron Jörg Weber (67) im Gespräch mit Blick. Denn Chicorée bietet günstige Mode für Frauen. Mit regelmässigen Sales locken sie die Kundinnen zusätzlich. Rabatte scheinen – gerade in Zeiten der Teuerung – regelrecht eine magnetische Anziehungskraft zu haben. 

Die stärksten Verkaufszahlen machte der Modediscounter an den Bahnhöfen. «Aber auch in den Agglomerationen und Einkaufszentren geht die Post ab», so der Gründer weiter. Weniger gut läuft es dagegen in den Innenstädten. Dort ist die Anzahl Kundinnen rückläufig. 

Chicorée verkauft in den Filialen an den Bahnhöfen am meisten.
Foto: Keystone
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Fast eine halbe Million Kundenkarten

Insgesamt zählt Chicorée rund 1 Million Konsumentinnen zu ihrer Schweizer Kundschaft. «450'000 davon haben eine Kundenkarte bei uns», so Weber. 

Mit neuen Filialen will Chicorée noch mehr Käuferinnen erreichen. Letztes Jahr hat der Modeverkäufer, der 900 Angestellte beschäftigt, vier neue Filialen eröffnet. 2024 sollen noch fünf bis zehn weitere Filialen folgen, kündigt Weber im Gespräch an. Vor allem in der Romandie und im Tessin soll ausgebaut werden. 

Was Chicorée in die Hände spielt, ist die vergleichsweise kleine Ladenfläche. Durchschnittlich sind die Läden gerade mal 200 Quadratmeter gross. Da sieht der Laden auch mit nur wenigen Käuferinnen schnell gut besucht aus. Und ein voller Laden motiviert offenbar auch neue Kundinnen, ebenfalls dort einzukaufen. 

Konkurrenten müssen Zahlen erst noch liefern

Die direkten Chicorée-Konkurrenten H&M oder auch C&A haben noch keine Zahlen für das Gesamtjahr 2023 publiziert. Ebenso wenig gibt es neue Gesamtzahlen zum Fashionmarkt Schweiz. Das Marktforschungsinstitut GfK spricht von einer Erholung des Markts im 2023 von Zeiten der Corona-Krise. Chicorée ist das jedenfalls mehr als geglückt. 

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