«Wir sind gut auf die Reisezeit vorbereitet»
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Flug-Chaos auch in Schweiz?«Wir sind gut auf die Reisezeit vorbereitet»

Die grosse Länder-Übersicht
Wo Flug-Passagiere besonders lang warten müssen

Die Sommerferien haben in vielen Kantonen begonnen. Ab in die Ferien! Das braucht allerdings Geduld. Schon am Flughafen dürften einige die Nerven verlieren. Weil sie stundenlang in der Schlange stehen. Oder ihren Flieger verpassen.
Publiziert: 02.07.2022 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2023 um 11:37 Uhr
Patrik Berger

Zu Hunderttausenden fliegen Reisehungrige dieser Tage in die Sommerferien. Sie braucht gute Nerven. Denn lange Wartezeiten, kurzfristige Umbuchungen oder gar Annullierungen sind an der Tagesordnung. Blick hat die Übersicht, welche beliebten Ferien-Länder besonders vom Flug-Chaos betroffen sind.

Frankreich:
Französische Flughäfen sind weit weg vom Normalbetrieb. Verspätungen und Streiks bringen den Flugverkehr fast täglich irgendwo in der Grande Nation zum Erliegen. Die Entlassungen während der Corona-Pandemie rächen sich nun bitter. Nur schon an den Pariser Flughäfen sind 4000 Stellen nicht besetzt. Das führt unweigerlich zum Chaos.

Das verbliebene Flughafenpersonal streikt immer wieder kurzfristig für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Am Wochenende – zum Ferienbeginn – zum Beispiel in Paris. Da bringt es auch nichts, wenn man drei Stunden vor dem Abflug am Flughafen ist. Frankreich steht ein heisser Reisesommer bevor.

Am Flughafen Heathrow in London bilden sich lange Warteschlangen.
Foto: DUKAS
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Italien:
Erstaunlich entspannt präsentiert sich die Lage derzeit in Italien, wie die ARD berichtet. Die durchschnittliche Wartezeit vor der Sicherheitsabfertigung am Römer Flughafen Fiumicino betrug gerade einmal drei Minuten! Der Grund: Während der Corona-Krise gab es keine Entlassungen. Alle Security-Angestellten sind beim Flughafen selber und nicht bei Drittfirmen angestellt. Kein Wunder, wurde der Airport viermal in Folge zum besten Flughafen Europas gewählt.

Doch auch andere italienische Flughäfen sind gut aufgestellt. In Neapel dauern die Kontrollen im Schnitt 6 Minuten. Nach 25 bis 30 Minuten Wartezeit hat man auch seinen Koffer wieder. In Rom ist das sogar schon nach 20 Minuten der Fall.

Griechenland:
In Athen ist derzeit die Hölle los. Tag für Tag werden 2000 Flüge abgefertigt. Griechenland steht bei Reisenden hoch im Kurs. 30 Prozent des Bodenpersonals wurden während der Corona-Krise entlassen. Das hat Folgen auf den Flugbetrieb. Es kommt zu langen Warteschlangen beim Check-in und der Kofferausgabe. Die Flughäfen suchen verzweifelt nach Personal. Vergebens. Zu tief die Löhne, zu anstrengend der Job.

Die Verantwortlichen rechnen in der Hochsaison mit einer Zunahme der Probleme. Der Grund: Wenn mehrere Maschinen mit teils grosser Verspätung ankommen, bringt das auch die Abläufe an den griechischen Flughäfen komplett durcheinander. Tolle Aussichten...

Spanien:
Auch in Spanien wird gestreikt. Es geht um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Noch kommt es allerdings zu relativ wenigen Problemen bei Flugzeugen, die ab Spanien fliegen. Die Situation dürfte sich aber umso mehr zuspitzen, je mehr Touristen wieder nach Hause fliegen. Vor allem die spanischen Fluglotsen laufen auf dem Zahnfleisch. Sie machen es ihren französischen Kollegen gleich, die bereits gestreikt haben. Und drohen mit massiven Streiks, wenn nicht sofort mehr Personal eingestellt und die schlechte Bezahlung korrigiert werden.

Grossbritannien:
Das aktuelle Flug-Chaos hat im Frühling in Grossbritannien seinen Anfang genommen. Auf den Sommer hin besteht wenig Grund zur Hoffnung, dass sich die prekäre Lage verbessert. Noch immer ist der Personalmangel gross, sind die Wartezeiten lang. Zudem muss man jederzeit mit kurzfristigen Flugausfällen rechnen.

Die Folgen sind auch für die Airlines dramatisch. British Airways hat bis Ende Oktober 8000 Flüge gestrichen, Easyjet hat ganze Linien stillgelegt. So zum Beispiel alle Flüge von Grosssbritannien nach Hurghada in Ägypten.

Auch die Politik ist alarmiert. Der Londoner Bürgermeister gibt dem Brexit die Schuld am Chaos. Seine Forderung: Die Regierung soll die Einwanderungsregeln lockern. So soll wieder Personal aus der EU nach Grossbritannien zurückkehren können.


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