Eigentümer in Schieflage
Globus erhält im Signa-Strudel Rückendeckung aus Thailand

Die Probleme bei der Signa-Gruppe betreffen auch Globus. Die thailändische Mitbesitzerin Central Group stellt sich demonstrativ hinter die Schweizer Luxus-Warenhauskette. Trotzdem sind diverse Szenarien möglich.
Publiziert: 07.11.2023 um 13:59 Uhr

Seit Bekanntwerden der Probleme in der Signa-Gruppe von Investor René Benko (46), brodelt es in der Gerüchteküche um die Schweizer Luxus-Warenhauskette Globus. Diese gehört zur Hälfte der Signa-Gruppe, die andere Hälfte ist im Besitz der thailändischen Central-Gruppe.

Globus hat sich bisher noch nicht geäussert. Dafür hat die Central-Gruppe heute Dienstag ein Bekenntnis zur Luxus-Warenhauskette abgegeben, das der Nachrichtenagentur AWP vorliegt.

«Unabhängig von der Position unseres Joint-Venture-Partners beabsichtigt die Central Group, all ihre europäischen Luxusgeschäfte, einschliesslich Globus, zu unterstützen», heisst es. Sie werde «sicherstellen, dass sie die notwendige Unterstützung erhalten, um ihren Betrieb wie gewohnt weiterführen zu können».

Was geschieht mit dem Schweizer Traditionsunternehmen Globus zu der diese Filiale in Bern gehört.
Foto: PIUS KOLLER
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Diverse Szenarien möglich

In den Medien wurden Ende letzter Woche und am Wochenende mögliche Szenarien zur Zukunft von Globus durchgespielt. Ein solches wäre die Übernahme von Globus durch die Central Group. Die Thailänder tendieren «dem Vernehmen nach» zu einer kompletten Übernahme von Globus, schrieb etwa die «Handelszeitung». Zudem gibt es eine Spur nach Saudi-Arabien.

Nur noch CCC-Rating

Für Benko gibt es gleichzeitig weitere schlechte Nachrichten. So hat die Ratingagentur Fitch die Signa Development AG, eine von vier Immobilien-Beteiligungsfirmen Benkos, auf «hochriskant» nach unten gestuft.

Seit Beginn dieser Woche reicht es nur noch für die Bonitätsnote CCC. Das bedeutet, dass «nur bei günstiger Entwicklung keine Ausfälle zu erwarten» sind. Davor war die Signa Development mit einem B-Rating bewertet worden. Dieses bedeutet, dass «bei Verschlechterung der Lage Ausfälle wahrscheinlich» sind.

Als Begründung für die Herabstufung nannte die Ratingagentur die Zahlen aus dem Zwischenbericht des Unternehmens per 30. Juni 2023. Darin gab die Signa Development bekannt, dass sie «vor Herausforderungen steht, auch im Hinblick auf ihre Liquiditätslage».

Zwar besitze die von Fitch nunmehr als hochriskant eingestufte Signa Development mit einem Anlagevermögen von rund 3 Milliarden Euro nicht den gleichen Umfang an Projekten wie die Signa Prime Selection, die auf rund 20 Milliarden komme. Doch «unbezahlte Lieferanten und Bankfinanzierer» könnten die Signa-Gesellschaften «gegenseitig kontaminieren und stören», warnt die Ratingagentur. (SDA/rae)

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