«Stadt mit bestem Gesamtpaket gewinnt»
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SRF-Peritz über ESC 2025:«Stadt mit bestem Gesamtpaket gewinnt»

Eine Stadt als ESC-Austragungsort klar in der Poleposition
Zurich: 12 Points

Die Schweiz fiebert schon jetzt dem Eurovision Song Contest 2025 entgegen. In welcher Stadt wird der Mega-Event gastieren? Blick schaut sich mögliche Austragungsorte an und schätzt deren Chancen ein.
Publiziert: 14.05.2024 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2024 um 09:42 Uhr

Der historische Sieg von Nemo beim Eurovision Song Contest (ESC) 2024 in Malmö bringt den Grossanlass im kommenden Jahr in die Schweiz. Die brennende Frage: Welche Stadt wird den Anlass durchführen dürfen? Es geht um viel Geld: Die ESC-Fans aus der ganzen Welt werden übernachten, essen, trinken und Party feiern. 

Interessierte Städte müssen ihre Bewerbung bei der SRG und der European Broadcasting Union (EBU) einreichen. Diese müssen bis September entscheiden, wo der ESC 2025 stattfinden soll.

Die Hauptkriterien: Mindestens 10'000 Hotelzimmer in der Region, eine gute Fluganbindung und eine Halle, die genügend gross und für sechs Wochen verfügbar ist. Solange dauern Aufbau, Proben und die Durchführung des ESC. Zudem sollte die Stadt über eine grosse LGBTQ-Partyszene verfügen, denn der ESC geniesst beim queeren Publikum seit langem Kultstatus. 

Die Schweiz gewinnt dank Nemos ESC-Sieg das Durchführungsrecht für einen Anlass von Weltformat.
Foto: IMAGO/TT
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Fans buchen bereits

Für Konzertveranstalter André Béchir (75) ist klar: «Es gibt zwei mögliche Hallen und eine Option». Im Klartext: Genf, Zürich und eventuell Basel. 

Das Interesse der Fans ist bereits riesig, obwohl das genaue Datum noch gar nicht feststeht: «Bereits eine Stunde nach Nemos Sieg waren einzelne Schweizer Hotels für die Zeit um den 10. Mai 2025 herum ausverkauft», sagt Michael Böhler (50), Direktor des Zürcher Hotellerie-Vereins (ZHV).

Blick prüft anhand von vier Kriterien die Chancen der einzelnen Städte und verteilt Punkte wie beim ESC. 

Basel

Basel dürfte die St. Jakobshalle ins Rennen schicken. Sie ist gross genug für die EBU-Ansprüche, hat aber Nachteile bei der Dachlast. Diese ist entscheidend, um all das technische Equipment für Licht, Sound und TV-Show in der Halle aufhängen zu können. Basel punktet mit der weltoffenen Lage im Dreiländereck und bringt Erfahrung mit Grossanlässen mit. Abstriche gibt es bei der Hotelkapazität und Partykultur.

Basel: 7 Punkte 

Bern

Bern wird am 25. April 2025 eine neue Festhalle auf dem Bernexpo-Areal eröffnen. Diese böte Platz für 9000 Zuschauer, zahlreiche Breakout-Räume und eine grosse VIP-Zone. Wohl zu spät, um den ESC durchzuführen. Dazu findet zeitgleich die BEA statt, der wichtigste Event von Messeveranstalter Bernexpo.

Stadtpräsident Alec von Graffenried (61) meint zwar, man werde eine Kandidatur prüfen. Doch Bern hat limitierte Hotelkapazitäten und einen Mini-Flughafen. Dazu hat der Berner Sicherheitsdirektor Philippe Müller (61) einer allfälligen Kandidatur mit einem dezidierten Anti-ESC-Post einen Bärendienst erwiesen. Da nützt es wenig, dass sich der Bieler Stadtpräsident sich für seinen Regierungspräsidenten «schämt».

Bern: 5 Punkte 

Genf

Genf will den ESC. Gegenüber Blick sagt Palexpo-Chef Claude Membrez (59): «Wir haben den SRG-Fragebogen zu Umsetzungsmöglichkeiten einer ESC-Kandidatur positiv beantwortet, mit dem Segen von Stadt und Kanton Genf.» Grösster Trumpf: Palexpo kann auf 32'000 Quadratmetern fast 15'000 Zuschauer aufnehmen und drei anliegende Kongresszentren zur Verfügung stellen. Der Nachteil: Die Tribüne für die Zuschauer müsste in der riesigen Halle erst eingebaut werden. Das kostet. 

Die Hotelkapazität mit 11'000 Zimmern in Genf und der sehr nahe Flughafen sprechen ebenfalls für Genf. Allerdings: Wer Party machen will, den zieht es eher nach Lausanne. 

Genf: 10 Punkte  

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St. Gallen

Seit dem 2. März 2024 verfügt St. Gallen auf dem Olma-Gelände über eine brandneue Eventhalle mit Platz für bis zu 12'000 Personen und guter ÖV-Anbindung. Die Distanz zu einem Flughafen und die sehr bescheidene Hotelkapazität machen die Stadt aber zu einem klaren Aussenseiter. 

St. Gallen: 2 Punkte 

Zürich

Zürich ist in der Poleposition und hat alles: Das Hallenstadion als bekannteste Konzerthalle des Landes, im angrenzenden Messezentrum steht viel Platz für Proben, die Medien und die Entourage der Auftretenden zur Verfügung. Hinzu kommen der grösste Flughafen, mit 18'373 Zimmern alleine im Kanton die höchste Bettenkapazität und die grösste und bunteste LGBTQ-Szene der Schweiz. «Dazu hat Zürich mehr Erfahrung mit dem Thema Crowd-Management», sagt Michel Loris-Melikoff (59), CEO des Kongresshauses und früherer Street-Parade-Organisator. Die Stadt kennt sich bestens mit Grossanlässen aus. 

Zürich: 12 Punkte 

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