Eklat bei Otto's Skiposten
Fischer kauft eigene Skis auf!

Der Streit um Otto's Restposten-Ski eskaliert: Fischer räumt die Otto's Filialen leer, Völkl prüft eine Klage gegen den Restpostenverkäufer.
Publiziert: 28.10.2015 um 19:40 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 16:11 Uhr
Von Ulrich Rotzinger

In der vergangenen Woche fielen Otto’s-Chef Mark Ineichen immer wieder Personen auf, die in seinen neuen Ski-Outlets stapelweise Fischer-Ski posteten. «Das sind eindeutig nicht die üblichen Otto’s-Kunden», sagt Ineichen zu BLICK.

Was er bis vor kurzem nicht wusste: Der Schweizer Fischer Vertrieb hat seine Leute angewiesen, die eigenen Marken-Skier in Otto’s-Filialen aufzukaufen, berichtete «TeleZüri» letzte Woche. So könne der Konsument nicht mehr von den günstigen Billigskiern profitieren, hiess es im Beitrag des Regional-TV-Senders weiter.

Streit eskaliert zwischen Hersteller und Otto's

Damit eskaliert der Streit der Markenhersteller mit Restposten-Verkäufer Ineichen. BLICK liegt ein Schreiben vom Schweizer Fischer Vertrieb vor. Er ist an die Sportfachgeschäfte und Sportketten im Land gerichtet: «Fischer International konnte die Herkunft der Fischer Skis bei Otto’s eruieren», verkündet Chef Stéphane Cattin.

Man habe die Quelle für die Graumarkimporte trocken legen können. «Wir hoffen, dass wir mit dieser Aktion doch ein bisschen Ruhe in den Markt bringen können», versucht Cattin zu beruhigen.

Fischer ist nicht der einzige Marken-Vertrieb, der gegen Otto’s Ski-Parallelimporte vorgeht. «Wir haben die Quelle im Ausland aufgepürt und versiegelt», sagt Reto Furrer, Chef der Vertriebsgesellschaft Gregor Furrer & Partner Holding (Völkl, Marker, Uvex, Dalbello).

Völkl prüft rechtliche Schritte

Furrer prüft derzeit rechtliche Schritte: «Wir beobachten jetzt sehr genau, was bei Otto’s passiert. Verletzt er Wettbewerbsrecht, dann gehen wir dagegen mit unseren Anwälten vor», sagt Furrer. Von einer Aufkauf-Aktion wie Fischer sieht er ab.

Otto’s-Chef Ineichen hat ebenfalls rechtliche Schritte geprüft, ist aber davon wieder abgerückt. «Eigentlich ehrt uns die Aufkauf-Aktion von Fischer. Etwas besseres hätte uns nicht passieren können», sagt Ineichen, der sich über die «Gratis-Werbung» freut.

Otto's freut sich über «Gratis-Werbung»

Er ist sich sicher, dass Fischer die erworbenen Skier dem Fachhandel weiterverkauft. Der Slalom-Ski RC Worldcup SC der laufenden Saison sei bei Otto’s mit 629 Franken ein Drittel günstiger als der Originalpreis von 999 Franken im Sporthandel. «Damit macht Fischer Schweiz immer noch ein gutes Geschäft.»

Der Schweizer Fischer-Vertrieb wollte gegenüber BLICK keine Stellung nehmen. Auch die Amer Group – die Muttergesellschaft von Salomon, Atomic und Dynamic – liess sämtliche Fragen unbeantwortet.

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