Entwarnung für Schweizer Händler
Einkaufstouristen stehen auf die Bremse – noch!

Das Shoppen im Ausland hat sein Vorkrisenniveau bis heute nicht erreicht, schreibt die Grossbank Credit Suisse in einer Studie. Das sind Good News für Schweizer Detailhändler.
Publiziert: 21.07.2021 um 16:22 Uhr

Schweizer Einkaufstouristen haben noch nicht zu ihrer alten Form zurückgefunden. Zu diesem Schluss kommt Tiziana Hunziker, Ökonomin der Credit Suisse, in einer neuen Studie. «Solange wir nicht zur vollständigen Normalität zurückkehren, wird auch der Einkaufstourismus sein Vorkrisenniveau nicht erreichen», sagt Hunziker. «Davon dürfte der Schweizer Detailhandel weiterhin profitieren.»

Bei Nicht-Lebensmitteln liegt der Einkaufstourismus zwischen 16 und 30 Prozent unter Vorkrisenniveau. Bei den Lebensmitteln hinke das Auslandsshopping rund 16 Prozent hinterher gegenüber der Zeit vor Corona.

Preisunterschied ist kleiner geworden

Im Ländervergleich machen Schweizerinnen und Schweizer laut Studie einen grösseren Bogen um Deutschland als um Italien oder Frankreich. Gemessen am Kaufkraftabfluss bleibt Deutschland das wichtigste Einkaufstourismusland. Laut CS werden 42 Prozent aller Einkaufstourismusausgaben bei den Nachbarn im Norden getätigt.

Warteschlange von Schweizer Einkaufstouristen vor einem Drogeriemarkt jenseits der Grenze zu Deutschland.
Foto: ZVG

«Nur in Österreich ist der Rückgang des Einkaufstourismus noch ausgeprägter», sagt Hunziker. Dabei würden aber nur 8 Prozent der Ausgaben von Schweizer Euro-Shoppern im östlichen Nachbarland getätigt.

Ein Grund dafür, dass der Einkaufstourismus noch nicht so richtig in Fahrt gekommen ist, sei die verminderte Reisetätigkeit.

Was die Preisunterschiede zum grenznahen Ausland anbelangt, so stellt die CS-Ökonomin eine Verringerung fest. Schweizer Preise übertreffen deutsche noch um rund 48 Prozent, italienische um 42 Prozent und französische um 40 Prozent.

Das ist immer noch viel, aber weniger als vor der Krise. Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer hält den hiesigen Detailhändlern immer noch die Stange. CS-Ökonomin Hunziker: «Ein abrupter Einbruch der Detailhandelsumsätze aufgrund des Einkaufstourismus ist somit nicht zu erwarten.» (uro)

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