Erfolg für Schweizer Forscher
Corona-Medikament aus Schlieren ZH vor Zulassung in den USA

Die USA prüft die Notfallzulassung für den Corona-Kandidaten Ensovibep von Molecular Partners. Novartis hat ein entsprechendes Gesuch eingereicht. Es wäre ein Durchbruch für die Wissenschaftler aus dem Labor in Schlieren ZH.
Publiziert: 11.02.2022 um 14:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2022 um 14:36 Uhr
Fabio Giger

Feuerprobe für das Schweizer Corona-Medikament Ensovibep! Novartis hat das Präparat in den USA zur Notfallzulassung eingereicht. Entwickelt hat das Medikament das Biotechnologie-Unternehmen Molecular Partners aus Schlieren ZH.

Die Food and Drug Administration (FDA) ist scharf auf das Medikament aus dem Schweizer Labor. Die neusten Daten zeigen, dass Ensovibep gegen alle Corona-Varianten wirkt – inklusive Omikron. «Das ist unser grosse Pluspunkt», sagt Patrick Amstutz (46), CEO von Molecular Partners. Die meisten Corona-Medikamente sind gegen Omikron nutzlos.

Entwickler verdienen 22 Prozent

In einer Phase-II-Studie mit dem Corona-Medikament wurden die gesteckten Ziele klar erreicht. Das Schweizer Präparat hat die Virenlast deutlich reduziert. Die Studie zeigt auf, dass die Hospitalisierungen signifikant zurückgingen, um rund 80 Prozent.

Patrick Amstutz, CEO von Molecular Partners in Schlieren ZH.
Foto: keystone-sda.ch
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Der Basler Pharma-Multi Novartis hat Molecular Partners die Rechte am Medikament vor wenigen Wochen abgekauft. Novartis regelt jetzt die Produktion, die Vermarktung und die Zulassung. Die Entwickler verdienen zu 22 Prozent an den Verkäufen mit.

«Das Zulassungsverfahren in den USA ist ein echter Gradmesser für unser Präparat», so Amstutz zu Blick. Die FDA ist die grösste und schnellste Zulassungsstelle der Welt. Lässt sie ein Medikament zu, ziehen andere meist nach.

BAG hat das Vorkaufsrecht an Ensovibep

«Novartis plant sicherlich, auch in der Schweiz eine schnelle Zulassung zu beantragen», kündigt Amstutz an. Die Schweiz dürfte interessiert sein, das Medikament so rasch als möglich zuzulassen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat sich im August 2020 das Vorkaufsrecht an Ensovibep gesichert. «Wir arbeiten seit Anfang an eng mit den Schweizer Behörden zusammen», sagt Amstutz

Sollte das Medikament in mehreren Ländern zugelassen werden, könnte es rasch in grosser Menge produziert werden. Molecular Partners spricht von einer deutlich höheren Herstellungsgeschwindigkeit als Konkurrenzprodukte. Vor allem Risikopatienten in der Schweiz und in aller Welt dürften also schon in naher Zukunft vom Schweizer Medikament profitieren.

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