Anklage gegen Top-Banker Vincenz verzögert sich
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Was wurde aus Fall Vincenz?Wird der Ex-Raiffeisen-Chef diesen Sommer angeklagt?

Ermittlungen per Videoschaltung
Anklage gegen Top-Banker Vincenz verzögert sich

Die Ermittlungen gegen Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz und Ex-Rechtschefin Nadja Ceregato wurden während der Corona-Krise mit Videoschaltungen vorangetrieben. Dies und die Versiegelung der Dokumente führten zu Verzögerungen. Mit einer Anklage wird im Sommer gerechnet.
Publiziert: 31.05.2020 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2021 um 11:12 Uhr
Claudia Gnehm

Es ist ein komplexer Fall für die Zürcher Staatsanwaltschaft: Auch fast zwei Jahre nach der Entlassung von Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz (64) aus der U-Haft laufen die Ermittlungen wegen ungetreuer Geschäftsführung weiter. Lange galt eine Anklage in diesem Sommer als sicher, dann der Prozessbeginn 2021. BLICK hakte nach, die Staatsanwaltschaft schweigt.

Das Interesse am Fall ist immens. Laufend tauchen neue Informationen auf, die sich teilweise widersprechen. Das Finanzportal «Finews» berichtete im Mai, dass die Beweisaufnahmen im Juni abgeschlossen würden. Der «Tages-Anzeiger» schrieb wiederum am Mittwoch, der zuständige Staatsanwalt sei bereits zum Schluss gekommen, dass er genügend Material beisammen habe, um den Fall vor Gericht zu bringen – obwohl die Ermittlungen und Einvernahmen noch liefen. Anwälte und Beschuldigte seien über den Abschluss des Verfahrens vor den Sommerferien informiert, die Anklageerhebung folge dann.

Wiedergutmachungen für Raiffeisen?

Hauptgrund für die Verzögerung: die Versiegelung der Dokumente, die Vincenz erfolgreich durchgesetzt hatte. Seit seiner Entlassung aus der U-Haft ist der Ex-Banker aus der Öffentlichkeit verschwunden.

Die Ermittlungen gegen Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz und seine langjährige Frau und ehemalige Raiffeisen-Rechtsberaterin Nadja Ceregato laufen immer noch. Es gilt für beide die Unschuldsvermutung.
Foto: SABINE WUNDERLIN
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Vincenz' langjährige Frau, die ehemalige Rechtschefin von Raiffeisen, Nadja Ceregato (49), arbeitet seit einem Jahr bei der Aebi Schmidt Group als Vertragsspezialistin. Gegen Ceregato ermittelt die Zürcher Staatsanwaltschaft seit zwölf Monaten wegen Verletzung des Geschäftsgeheimnisses. Der Spezialfahrzeughersteller Aebi Schmidt Group ist im Mehrheitsbesitz von Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler (60). Für Ceregato wie auch Vincenz gilt die Unschuldsvermutung.

Für die Raiffeisen-Gruppe ist die «Affäre Vincenz» zwar Vergangenheit. Der neue Raiffeisen-Chef, Heinz Huber (55), behält sich aber vor, Wiedergutmachungen gegen Vincenz geltend zu machen. «Wir haben immer gesagt, wir behalten die Ansprüche, welche aus Fehlverhalten resultieren, offen und werden sie nach Möglichkeit und wo sinnvoll geltend machen», sagte Huber in diesem Jahr.

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Es gab eine Welt vor Corona. Und es gab viele spannende Themen, über die wir geredet haben – bevor das Virus alles überschattete. Worum gings da nochmal? Was hat uns vor drei Monaten beschäftigt? Und was ist daraus geworden? BLICK zeigt einen grossen Überblick über die News von gestern, die jetzt wieder aktuell werden. Oder es die ganze Zeit über geblieben sind.

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