EU genehmigt Übernahme durch Peugeot
Opel wird französisch

Die EU-Kommission hat die Übernahme von Opel durch Peugeot genehmigt. Damit entsteht Europas zweitgrösster Auto-Konzern.
Publiziert: 05.07.2017 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:01 Uhr
Opel wird französisch: Die EU-Kommission hat eine Übernahme durch den französischen Autobauer Peugeot genehmigt.
Foto: Archiv

Die französische Raubkatze hat fette Beute gemacht: Peugeot, dessen Markenzeichen ein Löwe ist, darf den deutsche Autobauer Opel übernehmen. Die EU-Kommission hat die Übernahme genehmigt. Nach eingehender Prüfung habe man keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.

Untersucht wurden demnach mögliche Auswirkungen sowohl auf den Automarkt in Deutschland und Frankreich als auch in ganz Europa. Der französische Peugeot-Mutterkonzern PSA hatte bereits im März seine Absicht bekundet, den deutschen Autobauer vom US-Konzern General Motors (GM) zu übernehmen.

Nach VW zweitgrösster Autokonzern Europas

Damit entstünde der zweitgrösste Autokonzern Europas nach Volkswagen. Das Milliardengeschäft könnte bereits Ende des Monats abgeschlossen sein, wie Opel kürzlich bestätigt hatte.

Trotzdem halten die Brüsseler Wettbewerbskontrolleure die Marktmacht offenbar für überschaubar. «Was Herstellung und Verkauf von Kraftfahrzeugen betrifft, sind die gemeinsamen Marktanteile der beiden Unternehmen auf allen betroffenen Märkten vergleichsweise gering», betonte die Kommission.

Weiterhin starke Konkurren für Peugeot

Nur in Estland und Portugal erreichten beide Hersteller zusammen auf dem Markt für Nutzfahrzeuge einen Anteil von mehr als 40 Prozent. In jedem der beiden Märkte kämen aber weniger als fünf Prozent hinzu. In den übrigen Märkten blieben die Anteile gering. Ausserdem gebe es weiter starke Konkurrenz anderer Autobauer wie Renault, Volkswagen, Daimler, Ford, Fiat und asiatische Hersteller.

Auch beim Gross- und Einzelhandel mit den Fahrzeugen werde es keine negativen Folgen geben, erklärte die Kommission. Denn PSA und Opel nutzten unterschiedliche Vertriebskanäle.

Rund 2,4 Milliarden Franken für Opel und Vauxhall

PSA-Programm- und Strategiedirektor Patrice Lucas sagte: «Wir haben heute einen wichtigen Schritt gemacht.» Die Teams konzentrierten sich nun auf die Erfüllung aller weiteren Bedingungen für den Abschluss des Geschäfts.

Die Übernahme durch PSA kommt für Opel nach einem jahrelangen Auf und Ab mit seinem bisherigen Mutterkonzern GM. Die Franzosen sollen für das GM-Europa-Geschäft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro (umgerechnet ca. 2,4 Milliarden Franken) zahlen. Opel/Vauxhall beschäftigt etwa 38'000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland.

Peugeot will mit Opel Synergien bei Entwicklung und Einkauf

Erklärtes Ziel bei dem Geschäft sind Synergien bei Einkauf, Fertigung und Entwicklung, die bis 2026 jährlich Einsparungen von 1,7 Milliarden Euro bringen sollen. Anfang Juni hatte der Deal wichtige Hürden genommen.

So hatten Betriebsrat und die IG Metall ihre Zustimmung für den Betriebsübergang der zum Verkauf stehenden Betriebsteile von der Adam Opel GmbH auf die neue gegründete Gesellschaft Opel Automobile GmbH gegeben. (sda/grv)

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