EU pikst weiter ohne Astrazeneca
Keine Verlängerung vom Impfstoff-Vertrag über Juni hinaus

Rückschlag für den Impfstofflieferanten AstraZeneca. Europa will künftig ohne dessen Vakzin die Corona-Pandemie bekämpfen. «Wir schauen, was passiert», sagt EU-Industriekommissar Thierry Breton.
Publiziert: 09.05.2021 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2021 um 16:59 Uhr

Die EU lässt ihren Vertrag mit AstraZeneca auslaufen. Laut EU-Industriekommissar Thierry Breton hat sie das Impfstoffabkommen mit dem Vakzin-Hersteller nicht über den nächsten Monat hinaus verlängert. Das sagte der Franzose am Sonntag im Radiosender France Inter.

«Wir haben die Bestellung nicht über den Monat Juni hinaus erneuert», so Breton auf eine Frage zu AstraZeneca. Der britisch-schwedische Pharmamulti hat in letzter Zeit immer wieder zugesagte Impfstoff-Lieferungen verschieben oder nach unten korrigieren müssen. Offenbar nimmt die EU das nicht länger hin und zieht Konsequenzen aus dem Rechtsstreit mit AstraZeneca, der seit Ende April läuft.

«Wir schauen, was passiert»

Breton sagt: «Wir werden sehen. Wir schauen, was passiert.» Positiv äussert sich der Franzose zur Qualität des Impfstoffs dieses Herstellers. «Das ist ein guter Impfstoff.» In seinem Heimatland Frankreich, aber auch in anderen Ländern der EU gibt es wegen Nebenwirkungen, die möglicherweise auf den Impfstoff zurückzuführen sind, Vorbehalte in der Bevölkerung.

Thierry Breton gibt im französischen Radio bekannt, dass die EU auf eine Verlängerung des Vertrags mit AstraZeneca verzichtet.
Foto: keystone-sda.ch
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Interessant im Zusammenhang mit dem Auslaufen des AstraZeneca-Vertrags: Am Samstag gab die EU bekannt, dass sie bis zu 1,8 Milliarden weitere Impfdosen von Pfizer/Biontech bestellen will. Dieses Vakzin wird auch in der Schweiz neben dem Moderna-Impfstoff gepikst. (uro)

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