Ex-Chef Kurer wechselt zu Sunrise
Was machen eigentlich Ospel, Wuffli & Co.?

Der frühere UBS-Präsident Peter Kurer ist zurück. Er übernimmt den Posten als Präsident bei Sunrise. Andere UBS-Urgesteine haben der Wirtschaft den Rücken gekehrt.
Publiziert: 10.03.2016 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:00 Uhr

Peter Kurer wird Verwaltungsratspräsident bei der Sunrise. Der Telekom-Konzern begründet den Entscheid damit, dass Kurer Erfahrung in der Führung eines börsenkotierten Unternehmens habe.

Das hat er in der Tat: Kurer war 2008 bis 2009 Präsident der UBS. Für seinen Kurzauftritt kassierte er insgesamt 4,3 Millionen Franken. Der Jurist gilt als Familienmensch, steht auf Eishockey und Jazz. Seine Frau Susi betreibt eine Praxis für autogenes Training im Zürcher Seefeld.

Peter Kurer.

Was ist aus den übrigen UBS-Bankern dieser Ära geworden? Kurers Vorgänger, Marcel Ospel, meidet seit 2008 die Öffentlichkeit. Kein Wunder. Einerseits wird ihm vorgeworfen, die Swissair nicht gerettet zu haben. Anderseits hat er die UBS mit seiner Risikostrategie ins Abseits manövriert, sodass der Bund einspringen musste.

Während seiner Amtszeit kassierte er regelmässig über 20 Millionen Franken pro Jahr. Doch Ospel kam nicht ungeschoren davon. Er zahlte 22 Millionen der Bank zurück. Heute ist der Basler als Financier tätig.

Dabei bekommt er tatkräftige Unterstützung seiner 21 Jahre jüngeren Gattin Adriana. Sie ist zudem Besitzerin des Restaurants Schnabel in Basel. Dort trifft sich der Banker und Fasnächtler einmal pro Woche mit seiner Fasnachtsclique «Revoluzzer».

Peter Wuffli mit seiner Ehefrau Susanna.
Foto: Michele Limina

Zwischen 2001 und 2007 sass Peter Wuffli auf dem Chefposten bei der UBS. Unter seiner Führung verspekulierte sich die Grossbank mit US-Hypothekarpapieren im Wert von 150 Millionen Franken. Er soll zu Höchstzeiten über 20 Millionen verdient haben - pro Jahr, versteht sich.

Lange nach dem Rücktritt hat er 12 Millionen der Bank zurückbezahlt. Heute betreibt er, zusammen mit seiner Frau Susanne, die Stiftung Elea für mehr Ethik in der Globalisierung. Zudem sitzt der musikbegeisterte Ex-Banker seit Jahren im Verwaltungsrat vom Opernhaus Zürich.

Marcel Rohner.
Foto: Keystone

Auf Wuffli folgte Marcel Rohner. Er verdiente 1,8 Millionen im Jahr. Bereits 2009 musste auch er den Hut nehmen. Nach seinem Abgang hat er mehrere Verwaltungsrats-Mandate übernommen. Aus der Öffentlichkeit hat er sich komplett zurückgezogen und lebt zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Aarau.

Rohner ist der Branche aber treu geblieben. Seit 2011 sitzt er bei der Genfer Privatbank Union Bancaire Privée im Verwaltungsrat.

Oswald Grübel
Foto: AFP, Keystone, EPA, Ddp, Christian Lanz, AP

Oswald Grübel übernahm den Posten von Rohner, nachdem er vorher bereits Chef bei der Credit Suisse war. Sein Grundgehalt lag 2010 bei 3 Millionen Franken. Unter seiner Führung ging es mit der Bank wieder aufwärts. Heute ist Grübel pensioniert.

Trotzdem ist er aus der Öffentlichkeit nicht verschwunden. Heute schreibt er eine Kolumne für die «Schweiz am Sonntag». Zudem ist er mit seiner Partnerin Renate Häusler immer wieder an Events anzutreffen, jüngst etwa am «Art on Ice» in Zürich.

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