Ex-Novartis-Chef Vasella ist in guter Gesellschaft
Die neun prominentesten Steuertrickser der Welt

Die Steuertricks von Ex-Novartis-Chef Daniel Vasella geben zu Reden. Immer wieder geraten Prominente wegen ihrer Steuern in die Schlagzeilen. Blick stellt die 9 bekanntesten Steuertrickser der Welt vor.
Publiziert: 30.01.2023 um 12:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2023 um 12:50 Uhr
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Daniel Vasella (69) wollte 2013 im Kanton Zug keine Steuern zahlen – weil er seinen Wohnsitz von Risch ZG nach Monaco verlegt haben soll. Die Steuerverwaltung glaubte dem Ex-Novartis-Chef und Multimillionär nicht. Vasella wehrte sich gegen die Steuerveranlagung und unterlag vor dem Zuger Verwaltungsgericht. Das Urteil liegt Blick vor.

Vasella ist mit seinen Steuertricks in guter Gesellschaft. Immer wieder müssen sich Hollywood-Grössen und Fussballstars deswegen vor Gericht verantworten. Im Gegensatz zu Vasella handeln die meisten prominenten Fälle von Steuerbetrug oder Steuerhinterziehung.

Cristiano Ronaldo

Der Fussballstar hat in seiner Zeit bei Real Madrid über Briefkastenfirmen rund 15 Millionen Euro Steuern hinterzogen. Zu Beginn stritt der Portugiese vor Gericht in Madrid alles ab. 2019 gestand Ronaldo (37) letztlich die Steuerhinterziehung ein, zahlte 19 Millionen Euro Strafe und wurde zu einer Gefängnisstrafe von 23 Monaten und 30 Tagen verurteilt. Weil es in Spanien üblich ist, dass Haftstrafen unter zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden, musste CR7 nicht in den Knast.

Daniel Vasella hatte Ärger wegen seiner Steuern.
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Al Capone

Alphonse Gabriel «Al Capone» (1899–1947) ist einer der berüchtigtsten Gangster der 1920er- und 1930er-Jahre. Lange Zeit kontrollierte er die Unterwelt in Chicago (USA) und verdiente sein Geld mit Glücksspiel und Prostitution. Er handelte illegal mit Alkohol, als dieser in den USA verboten war. Bei der Bevölkerung war Al Capone beliebt, bei den Behörden galt er als Staatsfeind Nr. 1. Weil ihm seine Vergehen zu jener Zeit nicht nachgewiesen werden konnten, blieb Al Capone auf freiem Fuss. Ironischerweise stolperte die Verbrecherlegende letztlich über Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Geldwäsche. 1931 wurde er zu elf Jahren Haft verurteilt.

Uli Hoeness

Er war lange Zeit Präsident des FC Bayern München und wäre es wohl heute noch, hätte Uli Hoeness (71) keine Steuern hinterzogen. Der Deutsche spekulierte jahrelang im grossen Stil an der Börse mittels eines geheimen Kontos bei der Schweizer Bank Vontobel. 2013 zeigt er sich beim Finanzamt selbst an. Gut ein Jahr später wird Hoeness vom Landgericht München (D) wegen Steuerhinterziehung (27 Millionen Euro) verurteilt – der damalige Bayern-Boss musste für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis und 40 Millionen Euro Strafe bezahlen.

Klaus Zumwinkel

Seine Verhaftung wurde live übertragen! Klaus Zumwinkel (79) wurde 2008 vor laufenden Fernsehkameras von der Polizei aus seinem Haus in Köln (D) abgeführt. Der ehemalige Chef der Deutschen Post hatte zwischen 2002 und 2006 über seine Stiftung in Liechtenstein Steuern in Höhe von fast einer Million Euro hinterzogen. 2009 wurde Zumwinkel zu einer Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldbusse von einer Million Euro verurteilt.

O.J. Simpson

Der American-Football-Star wurde weltweit wegen eines Mordprozesses in den 1990er-Jahren bekannt. O.J. Simpson (75) wurde vorgeworfen, seine Ehefrau ermordet zu haben. Zu jener Zeit wurde auch wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Simpson soll 1,4 Millionen Dollar hinterzogen haben. Er konnte aber nie überführt werden, weil er sein gesamtes Geld auf Bankkonten in Ländern angelegt hat, die den USA die Auskunft verweigert haben.

Lionel Messi

Argentiniens Fussballgott Lionel Messi (35) hat in den Jahren 2007 bis 2009 zusammen mit seinem Vater Jorge (65) Steuern in der Höhe von 4,1 Millionen Euro hinterzogen. Messi hatte Briefkastenfirmen in den Steueroasen Belize und Uruguay eingerichtet – um die Einkommen zu verschleiern. Ein Gericht in Barcelona verurteilte Messi im Jahr 2016 zu 21 Monaten Haft auf Bewährung sowie einer Geldstrafe in der Höhe von 3,7 Millionen Euro. Das Urteil wurde 2017 vom obersten spanischen Gerichtshof bestätigt.

Marc Rich

Er machte sich als King of Oil einen Namen und galt in den USA einst als grösster Steuerhinterzieher: Aus der Firma von Marc Rich (1934–2013) entstand die Glencore. 1983 flüchtete er wegen einer Klage in die Schweiz und wurde jahrelang von den amerikanischen Behörden wegen Steuerhinterziehung gesucht. Ihm drohte eine Gefängnisstrafe von über 300 Jahren. Rich kehrte nicht mehr in die USA zurück. 2001 wurde er vom damaligen US-Präsident Bill Clinton (76) begnadigt.

Boris Becker

Der Tennisstar hat Anfang der 1990er-Jahren in seinen Steuererklärungen bewusst falsche Angaben gemacht, um 3,3 Millionen Deutsche Mark zu hinterziehen. Boris Becker (55) gab unter anderem Monaco als Wohnsitz an, obwohl er in München lebte. Das Landgericht München verurteilte ihn deswegen im Jahr 2002 zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe von 300'000 Euro.

Wesley Snipes

Der Hollywood-Star wurde 2006 wegen Steuerbetrugs angeklagt. Snipes (60) soll von 1999 bis 2004 eine viel zu niedrige Einkommensteuer gezahlt und sich zudem durch falsche Angaben fast zwölf Millionen US-Dollar an Rückzahlungen erschlichen haben. 2008 wurde Snipes in Florida (USA) wegen Steuerbetrugs zu drei Jahren Haft verurteilt.


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