Facebook-CEO enttäuscht Investoren
Meta-Crash an der Börse – 200 Milliarden Börsenwert weg

Der Facebook-Konzern Meta hat die Anleger mit seinen Zahlen für das vergangene Quartal schwer enttäuscht. Die Aktie fiel in einer frühen Reaktion im nachbörslichen Handel am Mittwoch zeitweise um mehr als 20 Prozent. Das sind die Gründe.
Publiziert: 03.02.2022 um 06:40 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2022 um 10:30 Uhr

Das gab es noch nie! Das Facebook-Mutterhaus Meta hat zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte mehr aktive tägliche Nutzer verloren als gewonnen. Dies vermeldete der Silicon-Valley-Konzern am Mittwoch. Damit hatten Investoren nicht gerechnet. Auch nicht mit der enttäuschenden Umsatzprognose für das laufende Quartal. Sie schickten die Meta-Aktie auf Talfahrt.

Der Kurssturz ist spektakulär: Im nachbörslichen Handel in den USA sackte die Meta-Aktie vom Facebook-Mutterkonzern ab. Minus 20 Prozent! «Das Meta-Beben», titelt Spiegel-Online. Durch den Kurssturz verpufften 200 Milliarden Dollar in wenigen Minuten.

Selbst für das grösste soziale Netzwerk der Welt ist das ein Schock. Firmengründer Mark Zuckerberg (37) wurde kurzerhand aus seiner virtuellen Realität gerissen und zurück ins echte Leben katapultiert. Denn mit der Umbenennung von Facebook in Meta wollte Zuckerberg eigentlich eine neue Cyber-Ära einläuten.

Die Nutzerzahlen von Facebook sind entgegen den Erwartungen leicht gesunken.
Foto: Jeff Chiu
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Das Ziel des Metaversum, einem virtuellen Raum, ist, dass Nutzer mit ihren eigenen Avataren ein digitales Leben aufbauen können. Der Facebook-Chef ist überzeugt, dass in Zukunft Menschen Konzerte, Partys und Veranstaltungen in der virtuellen Welt besuchen wollen.

Eigene Plattform, eigene Regeln

Doch bis es so weit ist, muss der Konzern viel investieren. Bei 2,27 Milliarden Dollar Umsatz hat der «Reality Labs» 10 Milliarden Dollar Verlust gemacht, wie Finanzchef David Wehner mitteilt. Doch für Zuckerberg soll es sich auszahlen, da er sich mit dem Metaversum unabhängiger machen möchte.

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Denn Facebook war in den vergangenen Monaten unter anderem von Apples Massnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone betroffen. App-Anbieter wie Facebook müssen die Nutzer seit vergangenem Jahr fragen, ob sie zu Werbezwecken ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites nachverfolgen dürfen. Sehr viele iPhone-Kunden lehnten dies ab. Dadurch kann Facebook schlechter die Anzeigen auf einzelne Nutzer zuschneiden, sein zentrales Geschäftsmodell.

Aus diesem Grund will Zuckerberg seine eigene Plattform errichten, wo seine Regeln gelten. Meta hat dafür in den vergangenen Jahren beinahe jedes erfolgreiche virtual Reality App gekauft.

Denn grundsätzlich steht Metas Kerngeschäft noch sehr gut da. Facebook, Instagram und Whatsapp, die alle zu Meta gehören, haben 2021 insgesamt fast 57 Milliarden Umsatz gemacht. Auch der Sinkflug der Aktie von 22 Prozent ist schon einmal fast passiert. 2018 fiel der Titel bereits an einem Tag um 20 Prozent, weil schlechte Quartalszahlen veröffentlicht wurden. Dass Facebook aber mehr Nutzer verloren hat, als gewonnen, gab es noch nie. (mrl)

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