Ein letztes Mal am Meer Sonne tanken – das Credo vieler Familien für die Herbstferien, bevor der Winter endgültig Einzug hält. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Krise ist das weitgehend ohne Einschränkungen möglich.
Trotzdem kann es noch unschöne Überraschungen geben. Das Chaos an Europas Flughäfen hat ebenfalls seine Nachwehen hinterlassen. Blick zeigt, wo Fallstricke lauern und wie man sie umgeht.
Muss ich die Covid-Zertifikats-App für die Ferien wieder aktivieren?
Das hängt von der Destination ab. Innerhalb von Europa gilt freie Fahrt, es gibt keinerlei Einreisebeschränkungen mehr zu beachten.
Etwas komplizierter ist die Lage bei Fernreisen. Viele Länder lockern die Einreisebedingungen stetig. Einige Beispiele: In Thailand, Marokko oder Kanada sind seit Anfang Oktober alle coronabedingten Einreisebeschränkungen aufgehoben.
Es gibt aber nach wie vor Ausnahmen. Touristen in die USA müssen eine vollständige Impfung (ohne Booster) nachweisen können. Ein Corona-Test ist nicht mehr vonnöten. In den Vereinigten Arabischen Emiraten müssen Touristen einen Impf-, Genesungs- oder Testnachweis vorzeigen. Für diese Länder braucht es also nach wie vor ein Covid-Zertifikat.
Informationen zu Einreiseregeln gibt es im Internet auf Reopen.europa.eu oder Travelnews.ch. Auch die Webseiten der Airlines halten Corona-Einreise-Informationen für ihre Gäste bereit.
In welchen Ländern muss ich die Maske noch aufsetzen?
In den meisten europäischen Ländern ist die Maskenpflicht schon seit Monaten abgeschafft. Doch es gibt Ausnahmen. In Spanien und Griechenland ist die Maske noch fester Bestandteil des öffentlichen Lebens und muss landesweit in allen öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden.
In Deutschland muss in Fernzügen weiterhin eine FFP2-Maske getragen werden. Im Regionalverkehr liegt die Entscheidungshoheit für eine allfällige Maskenpflicht bei den Bundesländern.
Österreich hat die Maskenpflicht bereits seit längerem fast vollständig aufgehoben. Einzig in Wien ist die Maske noch immer Teil des öffentlichen Lebens – hier muss sie in den öffentlichen Verkehrsmitteln aufgesetzt werden.
Was viele sonnenhungrige Schweizerinnen und Schweizer freuen wird: Die italienische Regierung hat die Maskenpflicht auf Anfang Oktober abgeschafft.
Ist das Chaos an den Flughäfen noch immer so schlimm wie im Sommer?
Der sommerliche Ansturm ferienhungriger Reisender brachte die Schweizer Flughafenbetreiber zünftig ins Schwitzen. Auch die Herbstferien dürfte für die Flughafenbetreiber zur Herausforderung werden. Der Flughafen Zürich erwartet an den bis zu 90'000 Passagiere täglich. Das sind ähnlich viele wie während der Sommerferien.
Deswegen sollten Passagiere genügend Zeit am Flughafen einrechnen – mindestens zwei Stunden für Kurzstrecken und drei Stunden für Langstrecken. Achtung, wer früh am Morgen reist: Der Check-in-Betrieb des Flughafens startet nicht vor 4 Uhr morgens.
Muss ich mit längeren Wartezeiten an der Grenze rechnen?
Ja, vor allem mit dem Auto! Laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) dürfte sich «der coronabedingte Nachholbedarf für Ferienreisen sich zusätzlich negativ auf das Verkehrsgeschehen auswirken».
Das Astra warnt vor längeren Wartezeiten an folgenden Grenzübergängen: Bardonnex GE, Chiasso TI, Au SG, Koblenz AG, St. Margrethen SG und Thayngen SH.
Mit Staus und Verkehrsbehinderungen sei vor allem zwischen Freitag und Sonntag zu rechnen. Betroffen dürften auch die Räume Zürich, Bern, Basel, Luzern, Lugano TI und der Bereich des Gotthard-Tunnels sein.
Welche Destinationen sind am beliebtesten in diesem Herbst?
In diesem Herbst zieht es Schweizerinnen und Schweizer vor allem ans Mittelmeer. Die meistgesuchten und -gebuchten Ziele bei den Reisebüros sind Griechenland, die Türkei, Ägypten und Spanien. «Sehr beliebt sind Ägypten und Griechenland, wo es an bestimmten Daten zu knappen Verfügbarkeiten kommen kann», so Sonja Ptassek, Sprecherin von Tui, zu Blick.
Bei Fernreisen sind vor allem die Malediven, die Dominikanische Republik und die Vereinigten Arabischen Emirate gefragt. Selbst Thailand und die USA, die während der Corona-Krise als unbereisbar galten, stossen wieder auf Interesse.
