Für Geimpfte
Schweizer Reisebranche freut sich über Öffnung der USA

Schweizer Unternehmen freuen sich über die geplante Öffnung der US-Grenzen für vollständig geimpfte Europäer nach eineinhalb Jahren Coronaschliessung. Bei den Reiseveranstaltern kommen bereits erste Buchungen herein, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP ergab.
Publiziert: 21.09.2021 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2021 um 13:38 Uhr
Die Schweizer Reisebranche freut sich über die geplante Öffnung der US-Grenzen für vollständig geimpfte Europäer nach eineinhalb Jahren Coronaschliessung. Bei der Swiss und den Reiseveranstaltern kommen bereits erste Buchungen herein. (Archivbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

«Wir freuen uns, dass Ferien in den USA ab November 2021 wieder möglich sein sollen und das Interesse für Reisen in die USA hat seit gestern zugenommen», erklärte Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler am Dienstag. So seien schon erste Buchungen für Ferien im warmen Florida getätigt worden oder für Reisen nach New York zum «Christmas-Shopping».

Bei TUI Suisse hiess es, die Information sei noch relativ frisch. «Wir haben schon vorher Fragen von Kundinnen und Kunden erhalten, ob und wann die USA wieder bereisbar sind. Wir rechnen damit, dass diese Kunden ihre Buchung in den nächsten Tagen tätigen möchten», teilte Sprecherin Milica Vujcic mit.

Am Montag hatte der Coronavirus-Koordinator des Weissen Hauses, Jeffrey Zients, angekündigt, dass geimpfte Ausländer ab November wieder in die Vereinigten Staaten einreisen könnten. Erwachsene müssen nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind, bevor sie ins Flugzeug nach Amerika einsteigen können. Ausserdem müssen Reisende zusätzlich wie bisher einen maximal drei Tage alten negativen Corona-Test vorweisen.

Damit endet eine lange Reisesperre in die USA. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte im März 2020, zu Beginn der Coronapandemie, einen Einreisestopp für Ausländer aus weiten Teilen Europas angeordnet. Reisenden aus dem Schengen-Raum, zu dem auch die Schweiz gehört, Grossbritannien und Irland wurde damit bis auf wenige Ausnahmen untersagt, in die USA einzureisen.

Auch bei DER Touristik Suisse hiess es, dass erste Anfrage eingetroffen seien. «Weil aber keine Hochsaison für touristisches Reisen in die USA bevorsteht und etwa Fluggesellschaften ihre Angebote für den kommenden Sommer unter dieser neuen Voraussetzung erst planen müssen, dürfte sich der Entscheid der amerikanischen Administration noch nicht unmittelbar im Buchungsvolumen niederschlagen», äusserte sich Sprecher Markus Flick.

Dennoch habe DER Touristik Suisse die Nachricht von der Aufhebung der Reisesperre mit Freude und Erleichterung zur Kenntnis genommen, «da die Vereinigten Staaten zusammen mit Kanada im Sommer unser beliebtestes Langstreckenziel im Sommer bilden. Somit ist die Ankündigung insbesondere hinsichtlich des Sommergeschäftes 2022 von hoher Bedeutung, wobei Staaten im Süden sowie Städte durchaus auch im Winter Anziehungskraft haben.»

Bei TUI Suisse gehörten die USA vor Ausbruch von Corona zu den Top 3-Sommerzielen in der Fernstrecke. «Die Öffnung der Grenzen sind für TUI Suisse wichtig. Viele USA Reisen mussten in den letzten Monaten umgebucht oder gar storniert werden. Umso erfreulicher sei, dass diese Reisen nun nachgeholt werden können», sagte Sprecherin Vujcic.

Auch Hotelplan rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Buchungen: «Wir gehen davon aus, dass es insbesondere für Rundreisen durch die USA im nächsten Sommer einen grossen Nachholbedarf geben wird und entsprechend die Nachfrage nach sogenannten Motorhome-Ferien, also Rundreisen in einem Wohnmobil, für den Sommer 2022 ansteigen wird», sagte Sprecherin Gähweiler.

Aber auch im Wintergeschäft liegen das «Land der unbegrenzten Möglichkeiten» weit vorne: Im Vor-Coronawinter 2019/20 lagen die USA auf Platz fünf unter allen Destinationen, bei den Individualreisen sogar Nummer zwei hinter Lappland und Norwegen, wie Gähweiler sagte. Bei TUI Suisse lagen die USA dagegen lediglich in der Rangliste unter den Top 15.

Auch die Swiss will wieder durchstarten: «Wir konnten in den letzten Stunden eine deutliche Steigerung der Buchungsdynamik feststellen», sagte Sprecherin Meike Fuhlrott.

Die USA seien das wichtigste Verkehrsgebiet der Schweizer Fluggesellschaft. Deshalb sei die Aufhebung des Einreisestopps für vollständig geimpfte Reisende aus der EU und dem Schengenraum auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für die Swiss ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Rückkehr zu alter Stärke.

Beim Swiss-Mutterkonzern Lufthansa hiess es, bereits in den ersten Stunden nach Ankündigung durch die US-Administration die Buchungen für Lufthansa-Flüge über den Nordatlantik im Wochenvergleich um 40 Prozent gestiegen. Die Fluggesellschaften der Lufthansa Group seien optimal auf die Öffnung vorbereitet.

Das Flugangebot zwischen Europa und den USA sei in den vergangenen Monaten kontinuierlich auf über 200 wöchentlichen Verbindungen zu 17 US-Zielen ausgebaut worden. Das Flugangebot könne im Bedarfsfall auch kurzfristig noch erweitert werden, teilte die grösste Airlinegruppe Europas mit.

Auch die Anleger reagierten begeistert. Nach dem Kurssprung vom Vortag um 5,5 Prozent, stieg die Lufthansa-Aktie auch am (heutigen) Dienstag um weitere 1,9 Prozent.

(SDA)

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