Die Ära Billag geht zu Ende. Ab nächstem Jahr wird die Abgabe für Radio und Fernsehen von der Serafe erhoben. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Gebührengeld für tote Firma?
Die Billag kassiert immer noch Millionen vom Bund

Bye-bye Billag? Erst im Oktober! Die Firma, die jahrelang die Gebühren eintrieb und nicht nur Freunde hatte, gibts immer noch. Und sie erhält dieses Jahr noch 5 Millionen von den Gebührenzahlern.
Publiziert: 29.04.2019 um 23:40 Uhr
So sieht die neue Rechnung für die TV-Abgabe aus. Im Januar wurden Zehntausende Rechnungen mit falschen Angaben verschickt.
Foto: Thomas Meier
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Konrad Staehelin
Konrad StaehelinWirtschafts-Redaktor

Im Moment hat die Schweiz zwei Firmen, die gleichzeitig die Radio- und Fernsehgebühren eintreiben: die Billag AG in Freiburg und die Serafe AG in Fehraltorf ZH. Wie geht das? Ist die Billag nicht schon längst begraben?

Nein! Die Inkassofirma, die der Swisscom gehört, hat zwar auf Anfang Jahr den Auftrag zum Gebührenerheben an die Serafe verloren. Doch sie darf ihre offenen Forderungen über rund 21 Millionen Franken noch selber eintreiben. Das heisst: mahnen und betreiben. Dies bis Ende September dieses Jahres. Ab dann erfolgt die Auflösung der Firma.

Letzte fünf Millionen

Die Gelder, die die Billag bis dahin eintreibt, gehen in den Gebührentopf des Bundesamts für Kommunikation (Bakom). Wie viel das sein wird, ist noch nicht klar, «da es sich zum Teil um schwer einbringliche Forderungen handelt», wie das Bakom auf Anfrage schreibt. Klar ist dagegen, dass die Billag selbst bis dahin noch fünf Millionen Franken einnehmen wird, um ihre gut 20 Mitarbeiter zu bezahlen.

Es wird nach 85 Jahren das vorläufige Ende des staatlichen Eintreibens von Gebührengeldern sein: Von 1935 bis 1997 hatte dies die PTT getan, danach die Billag.

Neuer Herr über die Rechnungen: Werner Krauer.
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