Gefälschtes Inserat auf Autoscout
Betrüger lockt mit Top-Auto

Auf der Internetplattform Autoscout24 lockt ein Verkäufer mit einem günstigen Auto. Auf den zweiten Blick stellt sich das Angebot als Betrug raus.
Publiziert: 02.02.2017 um 22:41 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2019 um 16:42 Uhr
Michael Bolzli

Es ist ein Hammer-Deal: 9000 Franken verlangte ein Verkäufer auf Autoscout24 für einen siebenjährigen Mercedes E 350 mit nur 36'000 Kilometern. Ein absolutes Top-Angebot! Vergleichbare Autos kosten gut das Doppelte.

Da kann etwas nicht stimmen, dachte sich BLICK-Leser G.T.* und kontaktierte den Verkäufer. «Ich musste ein E-Mail schreiben, denn im Inserat stand keine Telefonnummer», sagt er. 

Umgehend bekam T. eine Antwort. Der Verkäufer schwärmte vom Auto und erklärte, wieso es so günstig sei: Der Benz stand angeblich in Dänemark. T. soll die Transportkosten übernehmen und bei Erhalt den Rest zahlen. 

Gleiches Inserat zwei Mal auf Autoscout

Das machte T. nicht. Und kurz darauf war das Inserat verschwunden. Doch eine Woche später war das Inserat wieder online, dieses Mal unter einem anderen Namen. T. wollte dem Fall auf den Grund gehen und bekundete erneut Interesse. 

Kurz darauf kam die Antwort. «Der Betrüger hat mir nochmals das gleiche Mail geschickt», sagt T. Einziger Unterschied: Dieses Mal stand der Mercedes angeblich in Norwegen. 

Bei Autoscout24 kennt man die Masche. «Wir bauen die Sicherheitskontrollen seit Jahren laufend aus, um die immer raffinierter werdenden Betrugsmethoden frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden», sagt Scout24-Sprecherin Cornelia Magnin. Einen siebenstelligen Betrag nimmt das Unternehmen dafür jährlich in die Hand. 

Mehrstufiger Prüfprozess gegen Betrüger

Damit ein Inserat freigeschaltet wird, muss es einen mehrstufigen, automatischen Prüfprozess durchlaufen. Dazu gibt es manuelle Kontrollen durch Mitarbeiter. «Dank diesem immensen Aufwand gelingt es uns, einen Grossteil der betrügerischen Anzeigen zu entdecken», sagt Magnin. 

Nicht alles kann der Marktplatzbetreiber beeinflussen. Etwa wenn Kunden auf Phishing-Mails antworten, so ihre Accountdaten an die Betrüger herausgeben und damit ermöglichen, dass ihr bereits überprüftes Konto gehackt wird. 

Grundsätzlich gilt: Vorsicht bei Inseraten mit äusserst attraktiven Angeboten, Katalogbildern und Autos, die angeblich im Ausland stehen. Weitere Tipps hat Autoscout auf seiner Webseite aufgelistet.

* Name der Red. bekannt

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