Gewachsen in Schweizer Bergen?
Milliardenerbe macht Kasse mit Gras aus Gstaad

Der griechische Multi-Milliardär Alki Davids gibt an, grosse Mengen an Gras in Gstaad BE zu produzieren. Über seine Firma «Swissx» verkauft er es an der amerikanischen Westküste.
Publiziert: 26.08.2019 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2020 um 16:36 Uhr
Alki David ist ein griechischer Milliardenerbe. Mit dem grossen Geld finanziert er sich ein schillerndes Leben. Mal mit Kampfhund ...
Foto: Screenshot
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Noël Brühlmann

Wenn man das Instagram-Profil von Alki David (51) mit 126'000 Followern besucht, wird klar: Dieser Mann schwimmt im Geld. Und zwar so richtig. Er hat ein Chalet in Gstaad BE, feiert wilde Partys rund um den Erdball und ist immer umgeben von schönen junge Frauen.

Doch der griechische Milliardenerbe David ist auch Unternehmer. Seine Firma wirbt mit dem Slogan «for the higher good». Swissx stellt nämlich legale Cannabis-Produkte her. Im Angebot auch: CBD-Gras aus der Schweiz – in allen erdenklichen Formen. Angeblich hergestellt in der «reinen Bergluft» des Berner Oberlands, wie es heisst.

Briefkastenfirma in Gstaad?

Gras «Made in Switzerland»? Von Plantagen hoch oben in den Bergen rund um Gstaad? Der «Tages-Anzeiger» hat dem Gstaader Firmensitz einen Besuch abgestattet. Nur der Briefkasten an einem Chalet verrate den Firmenstandort im Berner Oberland, der Briefschlitz sei aber abgeklebt – «offensichtlich wollen die Firmeninhaber keine Post erhalten», schreibt die Zeitung.

Auf der Webseite behauptet Swissx jedoch, das Masterlabor und die Konzernzentrale befänden sich im ältesten Chalet von Gstaad. Erbaut im 18. Jahrhundert von Hans Bach, der als Hanfzüchter angepriesen wird. Ein eingefügtes Bild soll dies beweisen. Doch wie der «Tages-Anzeiger» aufdeckt, handelt es sich dabei keineswegs um Bach. Vielmehr zeigt die Abbildung den Genfer Theologen Jean Leclerc.

CBD-Shot von Swissx.
Foto: Screenshot

Kein Witz sind hingegen die Preise der Swissx-Produkte. Ein Milliliter des Hanföls kostet 30 Franken! Hauptverkaufsort der CBD-Produkte ist Südkalifornien. Der TV-Sender Fox News berichtete Anfang 2019 von der Neueröffnung einer Filiale in West Hollywood. Und Rapper Snoop Dogg schwärmt in der US-Werbung von den Produkten. David rührt mit grosser Kelle an.

Keiner weiss, wo die Plantagen sind

Zurück in die Schweiz: Dort gibt Saanens Gemeindepräsident Toni von Grünigen (55, SVP) gegenüber der Zeitung an, nichts von Davids Hanf-Anbau in Gstaad zu wissen. Auch habe die Firma keine Bewilligung für das von ihr so gross angepriesene Labor. Von aussen mache auch das Chalet nicht den Anschein, als würden da riesige Mengen an Cannabis produziert.

Selbst der Pressesprecher von Swissx konnte nicht den genauen Herstellungsort der Schweizer Hanfplantagen nennen. Oder wollte er etwa nicht? Der «Tages-Anzeiger» zitiert diesen, wie er felsenfest behauptet, dass «Tausende Kilos» Schweizer Hanf mit entsprechender Dokumentation in Alki Davids Gstaader Chalet gebunkert sind. David selbst liess Anfragen unbeantwortet.

Immer wieder in Konflikt mit dem Gesetz

David, der in frühen Jahren das Schweizer Elite-Internat Le Rosey besuchte, entstammt der Leventis-Dynastie (Schifffahrt, Immobilien, Abfüllanlagen, Medien). Der Unternehmer-Clan ist unter anderem mit dem Vertrieb von Coca-Cola in fast 30 Ländern reich geworden. Das Magazin «Rolling Stone» schätzt das Vermögen der Familie auf gut 2,7 Milliarden Franken.

Davis selbst kommt immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Im Mai berichtete BLICK, wie der Grieche mit Cannabis im Wert von 1,2 Millionen Franken, das er im Privatjet versteckte, geschnappt wurde. Auch der befreundete Schauspieler Jonathan Rhys Meyers (41) sowie dessen Familie waren im Flugzeug.

Seinem Instagram-Kanal zufolge hält er sich derzeit in seiner 20-Millionen-Villa in Malibu (USA) auf – dort heisst es, er habe ein paar Gerichtstermine wahrzunehmen. Eine ehemalige Mitarbeiterin hat ihn wegen sexueller Belästigung angezeigt.

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