Herd der Pandemie
Diese Tiere gab es auf dem Markt in Wuhan zu kaufen

Ein Markt in Wuhan gilt als möglicher Ursprung des Coronavirus. Eine Liste zeigt das Ausmass des Wildtierhandels. Seit dem 24. Februar ist der Handel verboten. Exotische Tiere die zum Verzehr angeboten wurden: Bambusratte oder Sonnendachs.
Publiziert: 09.04.2020 um 20:35 Uhr
|
Aktualisiert: 11.04.2020 um 12:42 Uhr
Gabriel Knupfer («Handelszeitung»)

Der Verkauf von Wildtieren zum menschlichen Verzehr gilt als ein möglicher Grund für die aktuelle COVID-19-Pandemie und den Sars-Ausbruch ab 2002. Beide Krankheitserreger aus der Familie der Coronaviren haben ihren Ursprung in China und stammen aus dem Tierreich, auch wenn der Hauptwirt oder Zwischenwirt, von dem das Virus auf den Menschen übersprang, im Fall von SARS-CoV-2 noch nicht gesichert ist.

Von den ersten COVID-19-Patienten in Wuhan hatten viele den «Huanan Grosshandelsmarkt für Fische und Meeresfrüchte» frequentiert, der deshalb als primärer Infektionsort in Frage kommt. Verkauft wurden auf dem Markt nicht nur Meerestiere, sondern auch Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Insekten.

Lebende Tiere zum Verzehr

Seit Januar zirkuliert eine Preisliste in den sozialen Medien, die zuerst bei Weibo erschien und unter anderem auch vom britischen «Guardian» aufgenommen wurde.

Unter das neue Verbot fallen auch Tiere, die in Gefangenschaft gezüchtet wurden, zum Beispiel Frösche, Pfauen und Ratten.
Foto: AFP
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Die «Handelzeitung» kann die Echtheit der Liste nicht unabhängig verifizieren und die darauf angegebene Webseite ist nicht mehr erreichbar. Doch die 112 gelisteten Artikel decken sich teilweise mit anderen Recherchen, beispielsweise der «South China Morning Post», die von 120 Wildtier-Produkten von 75 Arten berichtet, die in einem Teil des Marktes angeboten wurden.

Die Liste umfasst auch zahlreiche Tiere, die auch in anderen Ländern gegessen werden. Sehr viele sind zudem als «lebend» (活) gekennzeichnet. Zu den exotischeren Posten gehören zum Beispiel: Pfau, Strauss, Seeschlange, Krokodil, Chinesischer Sonnendachs, junger Wolf, Fuchs, Koala – chinesisch «Baumbär», wahrscheinlich steht der Name laut «South China Morning Post» für Biber und ist absichtlich falsch gewählt – Moschusspitzmaus, Bambusratte, Sikahirsch, Biberratte, Stachelschwein, Mink, Schuppentier, Chinesischer Riesensalamander, Asiatischer Ochsenfrosch, Schnecke, Skorpion, Hundertfüssler.

Handel mit wilden Tieren verboten

Im Zuge der Corona-Epidemie reagierte die Regierung in Peking und verbot den Handel und Konsum von Wildtieren in einem Entscheid vom 24. Februar. Unter das neue Verbot fallen auch Tiere, die in Gefangenschaft gezüchtet wurden, zum Beispiel Frösche, Pfauen und Ratten.

In einer Umfrage in den chinesischen sozialen Medien Wechat und Weibo mit über 100'000 Antworten sprachen sich laut dem Interdisciplinary Center for Conservation Sciences der Universität Oxford gut 96 Prozent für das Verbot aus. Gleichzeitig antworteten 32 Prozent, dass sie im letzten Jahr Menschen gesehen hätten, die Wildtiere assen. Allerdings beteiligten sich an der Erhebung mehrheitlich Stadtbewohner.

«Geist der menschlichen Zivilisation»

Inzwischen hat die Grossstadt Shenzhen zusätzlich den Verzehr von Hunden und Katzen verboten. «Hunde und Katzen als Haustiere haben eine viel engere Beziehung zum Menschen aufgebaut als alle anderen Tiere», erklärte die Stadtverwaltung laut der Nachrichtenagentur Reuters. «Dieses Verbot entspricht auch der Forderung und dem Geist der menschlichen Zivilisation.»

Ob sich diese Neuerungen auch auf dem Land durchsetzen können, bleibt abzuwarten. Der Handel und die Zucht von Wildtieren ist für viele arme Landbewohner eine wichtige Einkommensquelle.

Coronavirus

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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