Herrchen und Frauchen zahlen jeden Preis
Die Spitzenmedizin kommt auf den Hund

Die Bereitschaft ist gross, viel Geld für die tatzigen Gefährten auszugeben. Zwischen Gönnen und Zumuten – ein Einblick in die teure Tierliebe. Einem Millionen-Business. Macht das Sinn?
Publiziert: 18.09.2023 um 21:07 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 14:18 Uhr
Pamela Beltrame
Bilanz

Der einzige verlässliche Freund, den ein Politiker in Washington haben könne, sei ein Hund, behauptete einst US-Präsident Barack Obama. Er meinte damit seinen «First Dog» namens Bo. Als dieser einem Krebsleiden erlegen war, verabschiedete sich die ganze Familie mit einem Post auf Instagram. Am Ende der Ode an den verstorbenen Portugiesischen Wasserhund hiess es: «Umarmt eure flauschigen Familienmitglieder heute ein bisschen fester – und krault sie am Bauch von uns.»

Wer das für seltsames Verhalten hält, ist wohl kein Hundebesitzer. Und wer solche Gefühlsäusserungen gegenüber Tieren als Phänomen der wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft abtut, irrt. Die Behandlung von Haustieren als nahe Verwandte, welche im Leben umsorgt und im Tod schmerzlich betrauert werden, geht weit zurück – bis zu den alten Ägyptern. Aber zugegeben: Die Vermenschlichung von Fifis und Bellos hat weltweit neue Höhen erreicht.

Für den Vierbeiner sitzt das Geld locker

In einer Studie der US-Investmentbank Morgan Stanley gab fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten an, den eigenen Hund oder die eigene Katze «wie ein Kind» zu behandeln. Entsprechend gross ist die Bereitschaft geworden, für die geliebten Vierbeiner Geld lockerzumachen. Siehe die boomende Industrie rund um das Thema Haustier: Auf 100 Milliarden Dollar beziffert die genannte Studie das US-amerikanische «Pet Spending» – bis 2030 wird ein Wachstum auf das Dreifache prognostiziert. Noch nie war das Angebot an Waren und Dienstleistungen für Heimtiere so gross – und so skurril: Mit Wellness- und Spa-Hotels, Kinesiologie und Psychologie, Eisdielen, Bäckereien und «Puppuccinos» von Starbucks, Maniküre und Dauerwelle kann man die tierischen Begleiter verwöhnen.

Wenns um ihre Haustiere geht, kennen Schweizerinnen und Schweizer keine finanziellen Grenzen.
Foto: Sobli
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Reiche Herrchen und Frauchen verewigen ihre Lieblinge sogar auf besonders luxuriöse Weise. So lassen sich aus der Asche oder dem Fell verstorbener Haustiere Edelsteine herstellen: Ein zweikarätiger Rohdiamant kostet gut 22'000 Franken. Die Analysten von Morgan Stanley folgern aus ihrer Studie zum animalischen Geschäft: Haustiere führen ein Luxusleben wie nie zuvor – eine Feststellung, die sich ohne Weiteres auch auf hiesige Hunde und Katzen übertragen lässt. Denn auch in der Schweiz ziehen die Ausgaben an. 2022 kauften Kunden über die E-Commerce-Plattform Digitec Galaxus 57 Prozent mehr Artikel für ihre pelzigen Begleiter als im Vorjahr.

200'000 behandelte Tiere

Obwohl die Extravaganz im farbigen Beauty-, Wellness- und Spielzeugbereich oft als Aushängeschild für den tierischen Luxus herhalten muss, stehen beim Pet Spending eigentlich weniger ausgefallene Segmente an erster Stelle: Das meiste Geld wird für Futter und die medizinische Versorgung ausgegeben. Was sich im tierischen Gesundheitswesen abspielt, lässt sich teils erahnen: Denn wenn Menschen von Bandscheibenschmerzen oder Grauem Star sprechen, meinen sie nicht unbedingt ihre eigenen Gebrechen. Auch beim Kaninchen kann die Bandscheibe operiert werden, und der Hund sieht dank künstlicher Augenlinse wieder.

Das Tierspital Zürich ist mit jährlich rund 20'000 behandelten «Patienten» schweizweit die grösste Anlaufstelle für tierische Leiden aller Art. Die Institution symbolisiert geradezu perfekt, wie sehr der Stellenwert des Haustiers gestiegen ist. Allein das Gebäude der Kleintierklinik: ein 30-Millionen-Neubau von 2010. «Ein Bauwerk auf der Höhe einer tierfreundlichen Zeit», titelte die Einweihungsbroschüre der Stadt Zürich.

Geschossübergreifende Fenster, die für viel Tageslicht sorgen, und grosszügige Raumzonen – der Look der Kleintierklinik ist hochmodern und bis ins Detail durchdacht. Sogar die Farbgebung: Honiggelbe Bodenbeläge und hell lasierte Betonwände definieren die öffentlichen Bereiche und heben sich deutlich von der Tonalität der Behandlungsräume ab, in denen die weisse Welt der Medizin herrscht. Da die Stadt für den Neubau einen Kunst-am-Bau-Wettbewerb ausschrieb, zieren die Wände des Innenhofs zwei massiv wirkende monolithische Skulpturen. Die ganze Anlage signalisiert: Das Tierspital ist keine Nebensache.

Hightech-Medizin für Vierbeiner

«Wir behandeln hier die Non-Human Animals», sagt Carla Rohrer Bley, Leiterin der Abteilung Radioonkologie für Kleintiere am Tierspital. Sie bevorzugt die englische Terminologie, die Mensch und Tier in Human und Non-Human Animals unterteilt. «Beide sind moralisch zu berücksichtigen», sagt die Tierärztin, «die Frage ist allerdings schon, wie weit man geht.» Die Antwort liefert der Blick in den Bauch der Klinik. Mit zügigem Schritt, der verrät, wie beschäftigt die Abteilungsleiterin und Inhaberin des Lehrstuhls für Radioonkologie an der Universität Zürich ist, führt Rohrer Bley durch die einzelnen Räume: Impressionen über Impressionen, eine beeindruckender als die andere. Hier eine schwangere Katze, die, auf dem Rücken liegend, eine Ultraschalluntersuchung erhält, dort ein lagerhallengrosser Raum mit einem Pferd, das gerade aus der Narkose erwacht. Hier wird Medizin auf hohem Niveau betrieben – das zeigt sich auch an den vielen spezialisierten Geräten.

«Das sind die gleichen wie in der Humanmedizin», erklärt Rohrer Bley und zeigt auf einen Computertomografen von Philips. Ein Film im Foyer der Klinik stimmt die Besucher bereits beim Betreten der Klinik auf die vielen Gemeinsamkeiten zwischen Tier- und Humanmedizin ein: Zu sehen sind ein Hund und ein Mann auf einem Laufband. «Eine Knochenstruktur – eine Therapie», folgert das Video. Und doch sei die Wertschätzung für die Veterinärmedizin «eine andere», sagt Rohrer Bley und schmunzelt. Das Budget übrigens auch. Das Universitäre Tierspital ist Teil der Vetsuisse-Fakultät und damit der Universität Zürich.

In gewissen Fällen müssen sich die Fakultät und das Tierspital für die Beschaffung teurer Geräte mit einbringen. So war es auch beim neuen Linearbeschleuniger der Firma Varian. Für Rohrer Bley und ihre Abteilung für Radioonkologie ist er wichtig, weil sich damit ein Tumor gezielt bestrahlen lässt, ohne gesundes Gewebe stark zu schädigen. Nicht zuletzt dank diesem Linearbeschleuniger hat die Krebstherapie am Tierspital Zürich europaweit einen sehr guten Ruf. Vor allem Tierbesitzer aus Deutschland und Italien reisen laut Rohrer Bley extra an, um ihre Vierbeiner in dem Gerät, das mit seinem langen Hals an ein Ungeheuer erinnert, bestrahlen zu lassen.

Budget fürs Tier

Obwohl die Nachfrage nach dieser Therapie gross ist, hat sich die Universität Zürich entschieden, den millionenschweren Linearbeschleuniger zwar grossteils zu finanzieren, aber vom Tierspital eine Beteiligung einzufordern. Die Einnahmen aus dem Klinikbetrieb reichten nicht aus, um die Lücke zu füllen, doch mit viel «olio di gomito», also mit viel Eifer, gelang es dem Tierspital – dem Wohl der Tiere verpflichtet –, den Restbetrag bei Spendern und Stiftungen aufzutreiben.

«Absolut fair», fasst Rohrer Bley die Verteilung des Budgets für das Ungeheuer zusammen. Sie selbst nennt es «Nischengerät», denn die Bestrahlung eines krebskranken Hundes geht in den Köpfen vieler Menschen weit über die medizinische Versorgung eines Tieres hinaus. Dennoch findet Rohrer Bley es bezeichnend, dass nur bei Tieren gefragt wird, ob es Geldverschwendung sei, nicht aber, wenn man, «ohne mit der Wimper zu zucken, 5000 Franken in Alufelgen investiert». Tierwohl sei keine Frage von Luxus, sondern von Verantwortung. Und solange eine Behandlung dem Tier eine gute Lebensqualität bietet, warum nicht?

Neue Frisur für den Hund

Das sportliche Budget des Tierspitals setzt auch ein Zeichen: Die Institution distanziert sich damit von der Kommerzialisierung, die sich in der Veterinärmedizin abzeichnet und ihr teils den Ruf als Luxusbranche einbringt. Denn neben seriöser Spitzenmedizin hat die Moderne auch fragwürdige Angebote im Gesundheitssektor für Vierbeiner hervorgebracht: So kauft die Tierklinikgruppe Vettrust Praxen auf, die keine Nachfolger finden, und investiert auf Kosten der Besitzer in ein übertrieben luxuriöses Ambiente. In Basel wurde eine «hochmoderne 24-Stunden-Notfall- und Spezialklinik» eröffnet – für rund vier Millionen Franken. In den schicken Praxen können sich Herrchen und Frauchen auch mit Futter und Zubehör eindecken – natürlich nur mit dem besten, nicht mit dem billigen. Und im integrierten Hundesalon kann man dem Hund auch eine neue Frisur verpassen.

Im Tierspital, das neben dem Klinikbetrieb auch einen Lehr- und Forschungsauftrag hat, steht nicht der Profit im Vordergrund, aber die Leistungen müssen trotzdem abgerechnet werden. Eine Bestrahlung mit dem Linearbeschleuniger kostet mehrere tausend Franken, ein Röntgenbild für einen Hund etwa 150 Franken, eine Durchleuchtung mit CT oder MRI bis zu 900 Franken. In den meisten Fällen muss der Tierbesitzer die Rechnung selber bezahlen. Es gibt zwar immer mehr Besitzer, die dem Vierbeiner den Luxus einer Tier-Police gönnen.

In der Schweiz gehören «MauWiau» von Mobiliar und «Animalia» von Vaudoise zu den beliebtesten Verträgen – die Jahresprämie für einen jungen Hund beläuft sich hierbei auf zwischen 125 und 750 Franken. Dennoch sei die Zahl der «versicherten Patienten» im Tierspital noch sehr gering, sagt Rohrer Bley. Erstaunlicherweise mache das bei den Tierbesitzern aber kaum einen Unterschied, denn es sei «keine finanzielle, sondern eine emotionale Entscheidung». Wenn der Labrador am Hüftgelenk operiert werden muss, heisst es auch bei weniger gut betuchten Familien: «Dann fahren wir dieses Jahr eben nicht in den Urlaub.»

Zu viel des Guten

Die Tierliebe der Besitzer ist jedoch ein Spektrum. Während die einen, um teure Rechnungen zu vermeiden, den erkrankten Hund lieber im Tierheim abgeben oder gar einschläfern lassen – Letzteres nennt sich Convenience Euthanasia –, gibt es Besitzer, die alles für ihren pelzigen Begleiter tun würden. Manchmal sogar zu viel. Nicht das Wohl des Hundes steht dann im Vordergrund, sondern die Verlustängste des Halters.

Der «Freundschaftsdienst», wie Rohrer Bley das Einschläfern nennt, will partout nicht wahrgenommen werden: gerade bei Befunden der Inneren Medizin, wo das Leiden des Tieres von aussen nicht sichtbar ist. Da braucht es viel Gesprächsarbeit seitens der Tierärzte, um den Besitzern klarzumachen, dass es Zeit ist, loszulassen. In ganz seltenen Fällen kann bei uneinsichtigen Besitzern sogar das Veterinäramt eingeschaltet werden. Meist wird aber im empathischen Gespräch mit den Tierbesitzern erreicht, dass das Tier erlöst werden darf.

Das Dreiecksverhältnis zwischen dem Tier, das eben nicht das Sagen hat, den teils uninformierten Besitzern und den Ärzten birgt viel Konfliktpotenzial. «Grundsätzlich muss ich mich auf die Entscheidung des Besitzers verlassen und darauf vertrauen, dass er das Beste für das Tier will.» Eine heikle Gratwanderung in der modernen Medizin, die auch für Vierbeiner fast alles möglich macht.

Wichtigste Wachstumspfeiler

Tierliebe, die ins Schädliche, ja Absurde kippt, gibt es auch auf dem Futtermarkt – einem neben der Medizin weiteren Bereich der Grundversorgung. Vorbei sind die Zeiten, in denen Hunde für ihre Mahlzeit jagen oder darauf hofften mussten, dass der ungeschickte Besitzer etwas vom Tisch fallen liess. Heute bekommen die Vierbeiner nur noch das Beste vom Besten aus dem strassbesetzten Futternapf serviert. Experten sprechen bei dieser Entwicklung von der Premiumisierungswelle. Sie hat den Heimtierfuttermarkt in der Schweiz auf 700 Millionen Franken anschwellen lassen – Wachstumsprognose steigend. Für Futtermittelhersteller wie Nestlé mit den Marken Purina und Felix ist das Tierfuttergeschäft seit Jahren einer der wichtigsten Wachstumspfeiler – es mussten schon Werbekampagnen zurückgefahren werden, weil der Grosskonzern mit den Lieferungen nicht nachkam.

Kennzeichen der neuen De-luxe-Ära im Tierfuttermarkt ist vor allem die Vielfalt: Trockenfutter, Rohfutter, gefriergetrocknetes Futter, Pasteten und mehr. Zudem servieren viele Halter ihren Liebsten nur das, was sie selber mögen – keine Reste, sondern hochwertige Fleischstücke als Teil eines ganzen Menüs: Ente mit Kürbis, Kalb mit Erdbeeren und Gurken, Huhn mit Reis. Die Verpackungen der Delikatessen werben mit Zusatznutzen wie Vitalstoffen, Verdauungsförderung und Superfood wie Lachsöl. Hoch im Kurs sind Produkte für Allergiker. Tierhalter meiden beim Futter, was sie selber nicht essen: Laktose, Weizen und Gluten kommen auf die rote Liste, auch wenn der Vierbeiner keine Allergien hat. Sogar veganes Futter ist auf dem Markt – das Raubtier soll also wie Herrchen auch ganz ohne Fleisch leben.

Ökologische Fragwürdigkeiten

Ein Label, welches Besitzer mit besten Absichten zum Kauf motiviert, ist «Human-Grade». Wenn Hersteller ein Produkt als für den menschlichen Verzehr geeignet kennzeichnen, dient dies als besonderes Gütesiegel. Doch mehr als reines Marketing ist das nicht, wie viele Experten sagen. Denn es kommt auf die Qualität des Futters an, nicht darauf, ob der Mensch aus dem Napf schöpfen kann. Ein Beispiel: Mit Nebenprodukten wie Geflügelleber, -milz oder -nieren ist ein Produkt nicht für den menschlichen Verzehr geeignet, das heisst aber nicht, dass es für den Hund schlecht ist. Im Gegenteil: Tierische Nebenprodukte sind nicht nur nährstoffreiche Zutat, sondern umweltfreundlicher, da sie nicht mit der menschlichen Nahrungskette konkurrieren. Dass auf dem Futtermittelmarkt mehr als nur reine Tierliebe ausschlaggebend ist, bestätigt auch Nestlé-Chef Mark Schneider. Auf die ökologische Fragwürdigkeit von hochwertigem Fleisch für Tierfutter angesprochen, sagte er unangenehm betroffen: «Wir müssen uns auch solchen Konsumentenwünschen beugen.»

Die Wahrnehmung der Produkt-qualität wird für Tierbesitzer zunehmend relevant. Ergo platzieren Hersteller immer mehr Gütesiegel auf den Verpackungen.
Foto: PD

Die Vermenschlichung der flauschigen Gesellen führt zu zutiefst menschlichen Problemen: zum Beispiel Übergewicht. Denn das überbreite Angebot an Futter und Snacks führt zu pummeligen Fellnasen, die genauso ungesund leben wie die knochigen Streuner. Tatsächlich stuft eine Studie weltweit bis zu 59 Prozent der Hunde und bis zu 63 Prozent der Katzen als übergewichtig ein. Dennoch: «Man kann davon ausgehen, dass es den Haustieren heute besser geht als noch vor 20 Jahren», kommentiert Rommy Los, Leiter des Zürcher Tierschutzes, die aktuelle Situation, «doch in der schieren Masse an Produkten und Informationen verbirgt sich auch vieles, was den Tieren nicht guttut».

Viele Halter, so der Tierschützer, seien von der Informationsflut überfordert und wüssten nicht, wie sie ihr Tier gemäss seinen Bedürfnissen behandeln sollen. Handtaschenhunde sind Los etwa ein Dorn im Auge: «Wenn wir einen Hund in ein Wägelchen oder in eine Tasche zwängen, vergessen wir, dass ein Hund laufen, schnüffeln und sich schmutzig machen muss, um sich wirklich artgerecht verhalten zu können.» Auch der Tierhandel über das Internet sei eine Schattenseite der vermeintlich gestiegenen Tierliebe. Ebenso der durch soziale Medien geförderte Wunsch nach dem Aussergewöhnlichen, der zu immer krasseren Qualzuchten und zur Ausbreitung von Hybridzuchten führe.

In den sozialen Medien begehrt

Im Tierheim Surber in Zürich hat etwa die Abgabe von sogenannten «Statushunden» zugenommen, erklärt Tierpflegerin Jennifer Lauper. Das sind Tiere, die in den sozialen Medien besonders begehrt sind. Wer beim Kauf die dem Lebewesen geschuldete Aufmerksamkeit und Ausgaben verdrängt und nur daran denkt, dass das Tier gut zum Sofa passt, verabschiedet sich schnell wieder, wenn der Urlaub auf den Bahamas ruft. «Die einen betrachten Tiere als Ware», sagt Lauper. Deshalb ist das Tierheim überaus wählerisch, wenn es um die Vermittlung von Vierbeinern geht. «Wenn wir merken, dass falsche Vorstellungen vorherrschen, sagt meine Chefin schnell: ‹Den Hund, den Sie suchen, finden Sie in der Plüschabteilung der Migros›.»

Auf der Liste der unerwünschten Tierhalter gesellen sich zu den oberflächlichen Käufern aber auch die Übervernarrten – etwa jene, die im Hund einen Kinderersatz sehen. «Verhätschelung fördert Fehlverhalten und trägt zum schlechten Ruf mancher Rassen bei – und am Ende landet der verhaltensauffällige Hund im Tierheim», fasst Lauper den Teufelskreis zusammen. «Es sind die Extreme, die schaden», sagt Lauper. Ihre Devise lautet folglich: Nicht wie Waren, nicht wie Kinder, sondern Tiere wie Tiere behandeln – mit Würde und artgerecht. Auch wenn es darum geht, sie zu verwöhnen.

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