Jetzt fehlt ihm nur noch die Swiss. Der chinesische Mischkonzern HNA kauft sich die Mehrheit der Schweizer Flugzeugwartungsfirma SR Technics. Zuvor hatte er sich bereits die Bordverpflegungsfirma Gategroup und den Flughafendienstleister Swissport gekrallt. Alle drei waren Perlen der ehemaligen SAir Group.
Laut Mitteilung von SR Technics kauft HNA 80 Prozent des Aktienkapitals. Der bisherige Besitzer, Mubadala Development Company, ein Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate, behält 20 Prozent und bleibt im Verwaltungsrat vertreten. Der Preis bleibt geheim.
Bekannt ist, was der HNA-Chef, Chen Feng (63), für die anderen Ex-Swissair-Töchter hingeblättert hat. Gategroup war ihm 1,4 Milliarden Franken wert, Swissport 2,7 Milliarden.
Chen ist richtig angefressen vom Airline-Geschäft. In jungen Jahren arbeitete er in Peking für das chinesische Luftfahrtministerium. In den 80er-Jahren drückte er beim Lufthansa College of Air Transport Management die Schulbank. 1993 gründete er mit Hainan seine eigene Fluggesellschaft.
Heute ist diese Teil von HNA. Fluglinien sind ein wichtiges Standbein des Konzerns. Chens Strategie: amerikanische und europäische Unternehmen aufkaufen. In einem Interview mit der «Washington Post» sagte Chen, er wolle HNA bis 2030 zu einem der 50 grössten Unternehmen der Welt machen.
Chen gilt als ehrgeizig, hält sich mit seinem Reichtum aber zurück. Protzig ist dagegen das Hauptquartier seiner Airline. Es hat die Form eines sitzenden Buddhas.
Auf die Swiss als Krönung seiner Sammlung wird Chen verzichten müssen. Die Airline ist die Cashcow der deutschen Lufthansa und steht nicht zum Verkauf.