Hunderte Tonnen Fleischersatz
Jetzt gibt es Vegi-Burger aus Bierbrau-Resten

Bislang wurde aus Resten der Bierproduktion meistens Tierfutter. Nun verwenden Bierhersteller die Brau-Rückstände für Fleischalternativen. Volg und Migros verkaufen nun Vegi-Fleisch von einer Brauerei aus Winterthur.
Publiziert: 25.04.2024 um 10:13 Uhr
|
Aktualisiert: 25.04.2024 um 10:17 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_243.JPG
Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Die Winterthurer Brauerei Chopfab Boxer «braut» nun auch Vegi-Burger. In Zusammenarbeit mit dem Aargauer Start-up Circular Food Solutions stellt sie vegane Fleischalternativen her, wie die Bierbrauer am Mittwoch mitteilen. Diese Produkte sind neu als Geschnetzeltes, Gehacktes und Burger-Pattys in Filialen der Migros sowie bei Volg erhältlich.

Basis des Fleischersatzes ist sogenannter Biertreber. Circular Food Solutions verarbeitet diese Reste der Bierproduktion und verfeinert sie mit Bio-Zutaten wie Erbsen- oder Sojamehl. «Wir haben unser Produkt mit führenden Fleischverarbeitern aus der Schweiz getestet», betont Christoph Nyfeler (41), Inhaber der Circular Food Solutions. So habe man «hervorragende Geschmackseigenschaften bei bester Konsistenz» erreichen können. Pro Jahr schafft das Start-up ein Volumen von Hunderten Tonnen Fleischersatz.

Biertreber enthält einen Grossteil der nahrhaften Restmenge, die vom verwendeten Malz nach dem Brauverfahren übrigbleibt. Bislang entstand daraus vor allem Tierfutter. Die Nutzung von Biertreber für Fleischersatz stammt aus einem Ideenwettbewerb des Ostschweizer Lebensmittel-Technologie-Riesens Bühler. Dieser gründete das Start-up Circular Food Solutions im Jahr 2022 , um die Idee gemeinsam mit dem Aargauer Unternehmen CN & Partners zur Marktreife voranzutreiben. Die Fleischalternativen entstehen am Standort von CN & Partners.  

Von Chopfab Boxer gibt es nun nicht nur Craft-Bier, sondern neuerdings auch vegane Fleischalternativen. Wie die Vegi-Burgerpattys, das Gehackte und das Geschnetzelte aussehen, ist noch nicht bekannt.
Foto: Chopfab Boxer
1/6

Konkurrenz schläft nicht

Es ist nicht der erste Schweizer Bierburger auf dem Markt. Anfang 2024 lanciert die Fenaco-Gruppe in den Volg-Läden und anderen Verkaufsstellen bereits die vegane Fleischersatzlinie Yup. An deren Produkten ist Circular Food Solutions ebenfalls beteiligt, der Biertreber stammen ebenfalls von Chopfab.

Die Weiterverarbeitung von Brauüberbleibsel zu Vegi-Fleisch ist generell eine Idee, die in der Branche Anklang gefunden hat. So stellt die Appenzeller Brauerei Locher daraus beispielsweise Chips, Fertigpizzas und Müesli her – und eben auch Fleischersatz. Der Quöllfrisch-Produzent, der Mitte März die Aktienmehrheit an Chopfab Boxer übernommen hat, macht aus den Malz-Resten veganes Gehacktes sowie Vegi-Schnitzel. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.