«Es tut mir leid für die Berner»
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SBB-Regionenleiter:«Es tut mir leid für die Berner»

ICE 4, doppelstöckiger TGV und Giruno
Bald fahren neue Hochgeschwindigkeits-Züge durch die Schweiz

Heute stellen die SBB ihren Fahrplan für 2020 vor. Neben ein paar regionalen Änderungen und Bauarbeiten kündigt sie modernere Züge im grenzüberschreitenden Verkehr an. Gleich drei neue Zugtypen rollen bald übers Schweizer Schienennetz.
Publiziert: 07.05.2019 um 09:47 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:32 Uhr

Dass der Schweizer Hochgeschwindigkeitszug Giruno von Stadler in den nächsten Monaten – pünktlich! – anfahren wird, ist seit Längerem bekannt. Heute verkünden die SBB: Auch TGV Lyria, ihr Gemeinschaftsunternehmen mit den französischen SNCF, wird bald einen neuen Flitzer haben. Dieser wird die Passagiere auf zwei Stockwerken nach Paris fahren. Die ersten Bilder diesen neuen Zuges sind in der Bildergalerie.

«Das Aussendesign, derzeit in Arbeit, gestaltet sich in den Farben der französisch-schweizerischen Marke», heisst es im SBB-Communiqué. Zudem werde das Platzangebot um 30 Prozent erweitert – wer schon mal in einer der bisherigen TGV-Sardinenbüchsen gefahren ist, wird das schätzen. Zudem wird es kostenlosen Wifi-Zugang geben.

Ab Bern keine direkte Paris-Verbindung mehr

Im grenzüberschreitenden Verkehr gibt es gute – und schlecht Neuigkeiten für die SBB-Kunden. Zwar ist die Deutsche Bahn nicht mehr mit ihrem ICE 1 aus den 90ern auf den Schweizer Schienen unterwegs, sondern befährt diese bald mit dem brandneuen ICE 4. Damit dürfen sich die Kunden auf noch mehr Komfort im grenzüberschreitenden Verkehr freuen. 

Das sind die neuen Züge, die im neuen Fahrplan zum Zug kommen.
Foto: PD
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Die schlechten Nachricht: Ab Bern fahren ab dem 15. Dezember keine direkten Züge mehr nach Paris. Die Berner müssen in Basel umsteigen. «Dennoch ist die Anbindung der SBB-Züge Bern-Basel an sechs tägliche Paris-Verbindungen ab Basel in beide Richtungen gewährleistet», schreiben die SBB. Die Fahrzeit verlängere sich nur um fünf Minuten.

Das sind die regionalen Veränderungen

Das ändert sich für die Fahrgäste im Mittelland: Die S29 von Turgi nach Sursee fährt neu weiter bis nach Olten. Dadurch entsteht eine Verknüpfung mit der S8 von Olten nach Sursee. Die Strecke Sursee bis Aargau wird damit umsteigefrei. Weiter fährt die S23 zwischen Langenthal und Olten tagsüber durchgehend im Halbstundentakt.

In der Zentralschweiz gibt es folgende Änderungen: Die S1 von Sursee über Luzern bis Baar erhält mehr Verbindungen und Rollmaterial. Dadurch steigt die Kapazität und Frühverbindungen werden verbessert. Die S9 von Luzern nach Lenzburg und S99 von Luzern nach Hochdorf erhält modernisierte Fahrzeuge. Die alten 15 Züge erhalten neben einem neuen Kundeninformationssystem auch Fenster, die Handyempfang verbessern.

Erfreulich für die nordwestschweizer SBB-Kunden: Die verbesserten Anschlüsse in Olten und Sissach des Fernverkehrs ans «Läufelfingerli», wie die S9 dort liebevoll genannt wird. Für Pendler nach Basel oder Zürich verkürzt sich die Reisezeit um bis zu 30 Minuten.

Um den Genfersee herum bahnen sich die massivsten Neuerungen an: Hier entsteht die grösste grenzüberschreitende S-Bahn Europas. Rund eine Million Menschen sollen von dem neuen Angebot profitieren. Die SBB erwartet täglich über 50000 Passagiere auf diesem S-Bahn-Netz. Um die Stadt Genf herum führt diese Erweiterung zu einer deutlichen Verkürzung der Reisezeiten.

Die grössten Baustellen im 2020 

Auch in den kommenden Jahren bauten die SBB ihr Schienennetz weiter aus, oder halten es in Schuss. Darum können Passagiere wieder mit Baustellen rechnen. Die wichtigsten Baustellen hat die SBB schon mitgeteilt. So werden im Raum Liestal und auf der Strecke Olten-Aarau die Schienen auf vier Spuren ausgebaut. Auch der Bahnhof Bern wird erweitert. Mehr, und vor Allem längere Züge sollen hier einfahren.

Am Bahnhof Luzern wird es zeitweise zu einer Totalsperre kommen. Die SBB wird hier mit Ersatzbussen arbeiten. Darüber hinaus haben die SBB auch im Raum Zugersee Ost eine Totalsperre verhängt. So wollen die SBB in 1,5 Jahren Arbeiten an der Strecke durchführen, die im laufenden Betrieb über 5 Jahre dauern würden.

Der neue Fahrplan wird ab dem 29. Mai auf der Internetseite fahrplanentwurf.ch abrufbar sein. Wer Fehler entdeckt oder Begehren anmelden will, kann dies dann bis Mitte Juni bei den zuständigen Stellen der Kantone anmerken, wie die SBB schreiben. (kst/nwa)

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